Zu Besuch in einem Supermarkt 1971
Man hört es ja immer wieder, das Internet macht den Einzelhandel kaputt. Ein bisschen was ist da auch dran, denn schließlich ist es äußerst komfortabel, sich online zu informieren, Produkte zu vergleichen, Preise zu analysieren und den niedrigsten zu finden und dabei aus einer schier unendlichen Auswahl wählen zu können. Ich bin da ehrlich, ich würd fast alles online kaufen.
Das hat aber nicht nur was mit meiner Faulheit und dem Wunsch, so wenig Kontakt zu fremden Menschen wie möglich haben wollen zu tun, sondern auch, was der Einzelhandel gegenüber dem Internet als Mehrwert bietet. Denn das sieht … ziemlich mau aus.
Natürlich bedingt geht das schon bei der Auswahl los – die ist allein schon durch physikalische Gesetze begrenzt. Ebenso muss ich mich mit anderen Menschen rumschlagen, die ebenfalls einkaufen wollen und wir alle wissen spätestens seit Corona, dass gegenseitige Rücksichtnahme zwei schöne Wörter sind, in der Gesellschaft aber nur noch bedingt stattfinden. Und wenn man dann mal Beratungsleistung braucht, sucht man vergebens nach hilfreichen Mitarbeitern – stattdessen zeigt einem jede Faser des Körpers, dass es die wohl beschissenste Idee überhaupt auf Erden ist, denjenigen ausgerechnet jetzt anzusprechen.
Um es auf den Punkt zu bringen: Der einzige Vorteil ist lediglich, dass man sich die Versandzeit spart (es gibt natürlich noch weitere Vorteile, die haben aber nur indirekt Einfluss auf einen selbst).
Jetzt könnte man natürlich auf die verrückte Idee kommen, dass sich der Einzelhandel vielleicht verändern muss, um gegen die Onlinewelt zu bestehen. Nische finden, Vorteile erarbeiten, neue Felder erschließen – stattdessen kommen dann aber so wilde Ideen wie eine Onlinesteuer und Geheule am laufenden Band.
Supermärkte haben da noch eine Sonderstellung, weil hier der Onlinehandel zwar bisher versucht, Fuß zu fassen, aber noch kein probates Mittel gefunden hat, um wirklich effizient und kostengünstig zu arbeiten. Aber allein die Tatsache, dass der nachfolgende Supermarkt aus dem Jahre 1971 stammt, im Grunde aber genauso aussieht wie die Supermärkte, die wir aktuell benutzen, spricht Bände:
Schön und gruselig zu gleich. Und nein, das hat nichts damit zu tun, dass das wohl früher alles schon seiner Zeit voraus war …
[via]
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