Wie eine Steel Pan „gebaut“ wird
Steel Pans oder auch Steel Drums sind ein ganz gefährliches Instrument. Nicht körperlich, aber wann immer ich das Ding höre, denke ich sofort an Karibik, Strand, Urlaub, gutes Wetter und all der Kram, der eigentlich viel Spaß bringt. Aber spätestens nach 10 Minuten fängt so eine Steel Pan super an zu nerven und ich kann noch nicht mal sagen warum. Aber es ist quasi von „geil“ auf „hau ab jetzt“ innerhalb weniger Minuten.
Immerhin, die Verbindung zur Karibik ist gar nicht so verkehrt, denn ursprünglich kommt das Instrument aus Trinidad, der Ursprung selbst bekleckert sich aber selbst nicht gerade mit Ruhm. Damals haben die Briten nämlich den Einheimischen das Trommeln auf afrikanischen Schlaginstrumenten verboten, sodass die sich schlichtweg Alternativen gesucht haben. Da Erdöl damals eine nicht unerhebliche Rolle spielten, war der Weg zu den dafür benötigten Ölfässern nicht weit – und schon war die Steel Pan geboren.
Und an sich klingt das ja auch nicht schlecht, vor allem ist aber faszinierend, wie man aus einem Stück Metall so viele unterschiedliche Töne herausbekommen kann – vom Spielen will ich da gar nicht erst anfangen. Ich mein, bei Gitarren, Klavier oder auch Blasinstrumenten hat man ja richtig was, was man zupfen, drücken oder auch nur Zuhalten muss. Bei einer Steel Pan ist es am Ende aber nur der Schlag auf den richtigen Bereich, der dafür sorgt, dass es so klingt, wie es klingt (und klingen soll).
Umso faszinierender ist, wie man so eine Steel Pan traditionell herstellt. Zumindest in der Theorie ist das relativ einfach: Boden aus einem Fass austrennen, in die klassische Schüsselform bringen und dann ein paar Dellen reinschlagen. Tatsächlich gehört dazu natürlich ein bisschen mehr, vor allem Erfahrung und ein gutes Gehör.
Chas Sheppard hat Jimi Phillip besucht und dabei zugeschaut, wie der so eine Steel Pan produziert:
Wirkt beinahe wie ein aussterbendes Handwerk. Auf der anderen Seite: Gibt bestimmt auch verrückte Industriemaschinen, die das zwar mit weniger Liebe, aber deutlich schneller und in Masse produzieren können.
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