Wie in den 80ern der Quelle-Katalog gemacht wurde
Glaubt einem ja auch keiner mehr: Als ich noch jung war, gab es nicht nur das Internet nicht, wenn man Dinge kaufen wollte, musste man hauptsächlich in Geschäfte gehen und sich mit dem Begnügen, was es dort gab. Altmodischer Schnickschnack im Vergleich zu heute. Ein bisschen moderner wurde es da schon, als die Kataloge die Haushalte eroberten, allen voran Otto und Quelle.
Für die jüngeren: Das waren dicke Wälzer mit unfassbar dünnem Papier und alles vollgestopft mit Produkten, die einigermaßen okay in Szene gesetzt wurden. Die konnte man sich dann dort auf gedrucktem Papier anschauen und was man gut fand, hat man sich auf einer der letzten Seiten notiert. Schön mit Bezeichnung, Produktnummer und Größe.
Und jetzt kommts: Damit man den Kram, den man sich rausgesucht hat, auch bekommt, hat man anschließend eine Telefonnummer angerufen und die ganzen Infos, die man sich vorher notiert hat, durchgegeben. Jetzt, wo ich das aufgeschrieben hab, klingt das so unfassbar antik, aber hey – es hat auch Arbeitsplätze geschaffen. Stelle mir das dennoch sehr ätzend vor, wenn man den ganzen Tag nur Anrufe entgegen nimmt und Nummern in einen Computer haut, die einem vorgesagt werden …
Aber es war auch immer ein schönes Ritual, wenn man sich mal ein bis zwei Stunden Zeit genommen und einfach auf dem Sofa gestöbert hat. Wir haben dann immer Knicke in die Seiten gemacht, auf denen was war, was wir gut fanden, damit dieses Notieren am Ende in einem Abwasch passieren konnte.
Im Vergleich zu heute ein Riesenaufwand – wer heute was will, klickt sich ein bisschen durchs Netz und hat den Bums nicht selten am nächsten Tag vor der Haustür liegen. Noch viel aufwändiger war dann aber noch die Produktion dieser Kataloge – und das sah so aus:
Damals eben der beste Weg, wie man den Kram unter die Leute bekommt.
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