Ab morgen gehts los: Das Reeperbahn Festival und der ANCHOR Award 2016

So langsam werden Line und ich warm mit Festivals und wenn ich die letzten Besuche mal so Revue passieren lasse, dann ist das Reeperbahnfestival ganz weit vorn – was kann man sich Besseres wünschen als ein Festival, bei dem es vollkommen egal ist, ob es die ganze Zeit aus Eimern schüttet, weil man in fantastischen Clubs in der ohnehin schönsten Stadt der Welt ist? Eben, da bleibt nicht viel über.
Letztes Jahr waren wir eher zufällig erstmalig dort und wie das eben so ist, wenn man keine Erwartungen hat: man wird positiv überrascht. Somit hatten wir uns eigentlich auch vorgenommen, dieses Jahr zu gehen, das ganze Unterfangen aber irgendwie wieder aus den Augen verloren. Ich olles Sonntagskind hab trotzdem Glück und so kamen wir auch für dieses Jahr wieder an ein paar Karten. Nicht nur das, wir sind auch direkt beim ANCHOR Award dabei – oder wie es korrekterweise vollständig heißt ANCHOR 2016 – Reeperbahn Festival International Music Award.

Dabei treten 8 Acts im Wettbewerb gegeneinander an, alle aus den unterschiedlichsten Ecken der Welt und am Ende entscheidet eine renommierte Jury – in der unter anderem Tony Visconti, langjähriger Produzent von David Bowie sitzt – wer den ersten Award mit nach Hause nehmen darf. Dass das nicht nur Jux und Tollerei ist, da ist sich Alex Schulz, Initiator und Leiter des Reeperbahn Festivals, ziemlich sicher. Wenn es nach ihm geht, wird der Anchor Award das musikalische Pendant zur Goldenen Palme in Cannes.
Die Nominierten
Aus Schweden geht Albin Lee Meldau an den Start, der mit seinen 28 Jahren und seiner Stimme an Jeff Buckley erinnert und in seiner Heimat zu den hoffnungsvollsten Newcomern zählt.
Conner Youngblood kam vor 24 Jahren in der Country-Hochburg Nashville zur Welt und hat seine ganz eigene Mischung aus Pop-, Folk- und Indie-Elementen zusammengerührt.
Gleich dreifach präsentiert sich das Vereinigten Königreich: Holly Macve wartet mit verschlungenen Folk-Songs auf und Olivia Sebastianelli bietet einen Mix aus Poprocksongs, poetischem Tiefgang und politisch anspruchsvollen. Den Schluss bildet das energetische Quintett Shame.
Konni Kass zeigt, dass nicht nur die Fußballer der Färöer Inseln überraschen können und präsentiert sich mit Soul und Jazz, die weiteste Anreise aber hatten wohl Parcels aus Australien, die mit Funk-Gitarren und sonnigen Melodien die australische Sonne in das mittlerweile doch wieder etwas verregnetere Hamburg bringen.
Und auch aus Deutschland gibt es einen Teilnehmer oder besser gesagt drei: Woman stammen aus Köln und bewegen sich souverän zwischen Dancefloor und Popcharts, Minimalismus und üppigem Soul.

Spielzeiten
Was bringen euch die besten Infos zu den Teilnehmern, wenn ihr nicht wisst, wo und wann sie spielen? Weniger als der Weihnachtsmann im Sommer – aber auch diese Infos haben wir natürlich parat:
Albin Lee Meldau spielt am 22.09.2016 von 23:40 bis 00:20 Uhr im Imperial Theater.
Conner Youngblood spielt am 23.09.2016 von 23:45 bis 00:30 Uhr im Imperial Theater.
Holly Macve am 22.09.201 von 20:00 bis 20:40 Uhr im Molotow.
Konni Kass am 23.09.201 von 21:00 bis 21:40 Uhr im Imperial Theater.
Olivia Sebastianelli am 22.09.201 von 21:10 bis 21:40 Uhr im Imperial Theater.
Parcels am 23.09.201 von 21:30 bis 22:10 Uhr im Molotow.
Shame am 21.09.201 von 21:30 bis 22:10 Uhr im Molotow.
Woman am 21.09.201 von 22:50 bis 23:20 Uhr im Imperial Theater.
Die Jury
Der bereits erwähnte Toni Visconti sitzt natürlich nicht allein in der Jury. Neben ihm entscheiden am Ende des Festivals Islands Popwunder Emiliana Torrini, MTV Legende Ray Cokes, die schwedische Singer-Songwriterin Anna Ternheim, die in Paris lebende Hamburger Künsterlin Y’akoto sowie James Minor, Head of Music des South by Southwest Festivals, wer am Ende den Award mit nach Hause nimmt.
Ob der ANCHOR am Ende nun wirklich Sprungbrett, Startrampe oder gar Katapult wird, muss sich erst noch zeigen. Aber der erste Schritt in die Richtung ist gelegt und wenn ich mir sowohl Talente als auch Jury anschaue – das kann eigentlich nicht nach hinten losgehen. Alle weiteren Infos zum Award findet ihr hier, zum Festival selbst am besten hier.
Line und ich werden dieses Mal jedenfalls nicht ganz ohne Erwartung zum Reeperbahnfestival gehen und doch bin ich mir recht sicher, dass wir auch dieses Jahr nicht enttäuscht werden.
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