Dem Glasbläser Chris Rochelle bei der Arbeit über die Schulter geschaut
Eigentlich weiß ich es ja besser, will es aber auch nicht wahr haben und behaupte deswegen: Bestimmt ist die Kunst des Glas-Blasens eines der wenigen Handwerke, bei denen die Industrie nur bis zu einem gewissen Grad Einzug halten kann – richtig gute Qualität bekommt man nach wie vor nur von jemanden, der über die letzten Jahre unvergleichliche Erfahrung gesammelt hat und auch nachts um 3 Uhr geweckt werden kann und dir ohne zu zögern und mit geschlossenen Augen ein Glas hin Rekordzeit hinzaubert. Die kleinen Lügen des Lebens, damit es noch ein wenig romantischer bleibt.
Überhaupt ist die Glasbläserei aber eines der faszinierenden Handwerke überhaupt, weil halt auch Glas ein ziemlich verrückter Werkstoff ist. Allein, dass das ja eigentlich Sand ist, dass man das Zeug erhitzen und dann nach Belieben verformen kann, aber auch dabei genau wissen sollte, was man tut … das lernt man halt nicht, in dem man einfach nur YouTube-Videos schaut.
Das Corning Museum of Glass hat Chris Rochelle bei genau dieser Arbeit über die Schulter geschaut und gibt dabei nicht nur faszinierende Einblicke in sein Schaffen, sondern machen auch endlich das, was ich schon lange gefordert hab: Mit 90 Minuten ist das auch endlich mal eine ausreichend lange Doku – mindestens um ordentlich viel Zeit sinnvoll totzuschlagen:
Watch Chris Rochelle create air-twist patterns in glass that become the stems of intricate goblets. This old and complex technique involves trapping lines of air in a gather of glass and twisting it to create a mesmerizing spiral effect.
Joined by a trusted team of gaffers, this demo will rely heavily on teamwork, utilizing the “garage” (an oven to hold glass objects at the right temperature). Rochelle makes each separate piece and then assembles them into finished works of art.
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