Der Mensch, das Anstell-Tier
Besonders am Samstag ist es mir ein Anliegen, zwar etwas länger zu schlafen im Vergleich zur normalen Arbeitswoche (was nicht schwer ist, wenn man jeden Tag um halb 6 aufsteht), aber dennoch vor meinen Mädels. Dabei mag ich nicht nur die Ruhe am Morgen – ich brauch halt trotzdem ein Weilchen, bis ich einigermaßen sozial interagieren kann – sondern auch, dass ich schon vorher einiges erledigen kann.
Am letzten Samstag zum Beispiel war ich schon im Baumarkt und hab ein bisschen Kram besorgt und konnte auch gleich noch die Brötchen fürs Frühstück ranschaffen. Wäre auch alles keine Rede wert gewesen, wäre ich nicht mal wieder an die unfähigsten Menschen auf dem Planeten geraten. Im Baumarkt ging noch alles smooth und schnell, aber direkt beim Rewe ging das Unheil los. Wollte eigentlich nur zwei Getränke kaufen und hab auch fuchsig die kürzeste Schlange genutzt – wusste ja aber keiner, dass die Kassiererin weder rechnen konnte noch wusste mit der Kasse umzugehen. Immerhin, die 10 Fragen bis ich dran war, konnte ihre Kollegin beantworten – keine Ahnung, wie der Rest des Tages verlief, aber auf keinen Fall gut.
Und auch beim Bäcker nahm das Unheil seinen Lauf, denn der Ofen wollte nicht so, wie die Damen hinter dem Tresen. Wobei eine der beiden immer davon sprach, dass „irgendwas mit eurem Ofen nicht stimmt“. Keine Ahnung, wo da die Loyalität oder gar Lösungsfindung auf der Strecke blieb, aber während die Schlange immer länger wurde, drückten die beiden lustig auf irgendwelchen Broten rum und starrten den Ofen an. Ich wollte doch nur zwei Brötchen haben …
Aber der Mensch steht ja allgemein sehr gerne an, manch einer sogar am liebsten an der längsten Schlange. Was soll man schließlich schon mit seiner Lebenszeit anfangen?
“I was at the Target at Cityplace when I noticed the line was all the way to the back of the store.”
Leicht gesagt, aber ich wär wohl tatsächlich einfach wieder nach Hause gegangen.
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