Der Würstchenmax
Wir hatten ja früher nix. Muss man schreiben, wenn man über Dinge aus der DDR schreibt, selbst wenn man von der gar nicht mehr so viel mitbekommen hat. So wie ich. Viel interessanter ist aber, wie so ein lustig angehauchtes Video dennoch dazu führen kann, dass man einfach mal ein bisschen rumsucht und ganz schnell in so einem Rabbit Hole verschwunden ist – ist mir hier passiert, bin allerdings gerade noch so herausgekommen.
Dennoch bleiben recht viele wirre Gedanken zurück: Zum einen natürlich, dass man sogar heute noch so Wurst-Zeug mit einer Gurke und einem Ei in Aspik kaufen kann. Eine Abartigkeit von Nahrungsmittel, dass ich in den letzten 37 Jahren nicht verstanden hab und auch in den nächsten 37 Jahren nicht verstehen möchte. Aber meine Mutter hat das immer mal gegessen und ich befürchte, dass sie das auch heute noch tut.
Zum anderen: Wir solide so mancher DDR-Ansatz doch eigentlich war. Da gab es zum Beispiel Kochbücher, die zwar vom Titel her – Wir kochen gut – eher fragwürdig sind, denn so richtig als Verkaufsschlager klingt das nicht, aber teilweise waren das halt Grundkochbücher, wo man den Leuten einfach beigebracht hat, wie man vernünftig Essen zubereitet. Der Würstchenmax ist da jetzt nicht gerade das beste Beispiel für, weil es nach einigen Kochschritten dann auch schon wieder fragwürdig wird, aber so grundsätzlich halte ich das für nicht verkehrt, wenn man Leuten einfach Basics in der Küche beibringt. Klar, irgendwo auch Aufgabe der Familie bzw. mindestens der Eltern – aber die hat ja auch nicht jeder zur Verfügung.
Warum man das Ganze dann aber schon wieder kalt und damit wabbelig servieren muss, erschließt sich mir nicht – lässt dann das „Grinsen“ vom Max auch wieder ganz anders wirken:
Und diese Gurken gehören auch einfach verboten! Trotzdem: Guten!
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