Die letzten explosiven Minuten zwischen Rhyl und Bangor
Die Welt ist im Wandel, vermutlich noch nie so sehr wie aktuell – ein Blick in die täglichen Nachrichten reicht da und zeigt doch nur einen Bruchteil von dem, was aktuell so alles vor sich geht. Aber es gibt auch Dinge, die sind so unumstößlich wie mein nicht vorhandener Sinn für Humor und Klamottengeschmack.
Dazu zählt unter anderem, dass noch so viel schief gehen kann, König Fußball lässt sich nicht unter kriegen. Das hat man schon während dem ersten Jahr der Pandemie gesehen, irgendwie wurde ja doch Fußball gespielt und sei es eben ohne Publikum. Dass das eher finanzielle denn romantische Gründe hatte, sei mal dahingestellt, aber es zeigt eben, dass Fußball gerade in Deutschland nicht mehr wegzudenken ist. Mussten wir auch erst mit der letzten Win-Compilation spüren – die wurde am Samstag zur besten Sportschau-Zeit veröffentlicht und „hätte besser laufen können“ ist da mehr als untertrieben. Aber hey, hinterher ist man immer schlauer.
Und ich kann das auch verstehen, war ja selbst mal recht intensiv Fan von einem Verein, den es nicht mehr gibt und kann daher sehr gut nachvollziehen, welche Emotionen man dort fühlt und auch mal freien Lauf lassen kann. Gerade als Gemeinschaft, in der es nur diese eine Sache gibt, die die Gruppe zusammenhält, die aber besser verbindet als Uhu-Kleber und die dann alle irgendwie auch gleich macht – das ist nicht nur angenehm einfach, das ist auch schlichtweg schön. Auf'm Platz und an der Bande sind wir dann doch eben alle ein bisschen gleich. Außer man sitzt in der VIP-Loge und überlegt, welchen Verein man sich als nächstes kaufen wollen würde, aber auch das ist ein andere Story, genauso wie der Umstand, dass auch der Fußball eigentlich in ständigem Wandel ist und das nicht gerade zum Positiven. Hab erst vor ein paar Tagen gelesen, dass sich zwei große Berater-Agenturen zusammengetan haben und damit quasi als Monopol auftreten können – als ob die Summen im Profi-Fußball nicht schon absurd genug wären.
Gerade in den unteren Ligen ist Fußball aber noch richtig Fußball. Da zählt weniger das Geld als mehr der reine Punktgewinn und das nächste Tor – und eben auch die Rivalität auf dem Platz zwischen den Spielern. Da wird nicht geschönt, da wird noch richtig hingelangt und gefightet – und das manches Mal sogar im wahrsten Sinne des Wortes.
So zuletzt im walisischen Fußball passiert, als Rhyl gegen Bangor antraten und in den letzten Minuten die Emotionen so richtig hochgekocht sind:
Erstaunlich wenig Karten für das, was da passiert ist, was vermuten lässt, dass das vielleicht schon normal ist? Hoffentlich nicht.
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