Eigenbau Extrem – Wohnmobil DDR
So ein bisschen ist mein 3D-Drucker ja auch wie die DDR damals: Wann immer ich irgendeinen Anwendungsfall hab, bei dem ich ein Teil brauche, dass es so nicht zu kaufen gibt oder wo uns einfach der Preis zu hoch ist, wird halt was Passendes gedruckt. Hätte ich Ahnung vom Designen, würd ich sogar noch das machen und nicht viel zu viel Zeit mit Recherche in irgendwelchen Vorlagen verwenden.
Und so war das halt auch früher in der DDR. Wir hatten ja nix, also musste man kreativ werden und im Zweifel einfach selber etwas bauen. Glaub ich zumindest, denn mit meinem 86er Jahrgang hab ich nicht sonderlich viel von „hinter der Mauer“ mitbekommen und mit jedem weiteren Lebensjahr verblassen die Erinnerungen auch immer ein Stück mehr. Um nicht zu sagen: Ich weiß nur bedingt, welche Erinnerung zu „vor“ und „nach dem Mauerfall“ passen – abgesehen von den Montagsdemos, die mich vom Schlaf abgehalten haben.
Zurück zum eigentlichen Thema: Der nachfolgende Herr ist quasi das Paradebeispiel, dass die DDR in der Hinsicht hervorgebracht hat. Zusammen mit der Straßenverkehrszulassungordnung – praktischerweise in Buchform – und jeder Menge Sachverstand bzw. logischem Vorgehen hat der sich einen Camper gebaut, den es so nicht zu kaufen gab, weil es eben eigentlich gar nichts gab.
Was ich hier aber besonders mag: Das hat alles ganz viel von diesen typischen Opa-Geschichten, die eigentlich viel zu lang sind, aber auch zu schön, als dass man Opa einfach unterbrechen wollen würde:
Mag ich sehr. Und schade, was aus dem Wagen mittlerweile geworden ist – das sieht mir nach wie vor nach echt guter Arbeit aus.
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