Ein Auto-Navi von 1973
Ich fahr nahezu immer mit Navigationsgerät, selbst bei Strecken, die ich eigentlich kenne. Denn ein einziges Mal hatte ich das Problem, dass ich mich auf meinen eigenen Orientierungssinn verlassen hab und genau dann war meine bekannte Strecke nicht passierbar und ich musste Umwege fahren – hatte aber gar keine Ahnung, wie und wo und was überhaupt. Da man so ein Navi aber während der Fahrt nur bedingt gut bedienen kann und in der Stadt auch nicht mal eben irgendwo anhalten, gestaltete sich das alles recht schwierig und unnötig stressig, sodass ich solche Situationen einfach konsequent vermeiden will.
Zumal wir ja nun umgezogen sind und sowieso alles neu ist. Klar, auch kleiner und eigentlich deutlich überschaubarer – auch den Weg von und nach Hamburg beherrsch ich mittlerweile ganz gut – aber sicher ist sicher.
Ich hab allerdings auch mal vor einer Weile gelesen, dass das Fahren nach Navi nicht nur Vorteile hat. Zum einen werden dadurch auch kleinere Straßen schnell verstopft, weil die Dinger mittlerweile so schlau sind und größere Staus umfahren wollen, man dann aber in Ecken landet, die für etwas mehr Verkehr gar nicht ausgelegt sind (wobei das ja auch nur ein Folgeproblem von anderen ist), zum anderen nimmt man wohl als Reisender seine Umgebung gar nicht mehr so bewusst war, weil wir alle nur noch auf die digitalen Karten starren und uns von der Computerstimme leiten lassen.
Letzteres kann ich sogar einigermaßen selbst bestätigen, denn gerade in der Stadt kann man mich problemlos nach den Straßen fragen, die ich befahre – ich hab nicht wirklich Ahnung, wie die heißen, kenne aber dennoch den Weg von A nach B, wenn man mir eine Karte hinhält.
Wie dem auch sei, all das, was wir heute nutzen ist das Ergebnis vieler Versuche und langwieriger Entwicklung, die irgendwann mal angefangen hat. Unter anderem 1973 und deutlich abgespeckter als das, was wir heute kennen – dennoch mal spannend zu sehen, wie das ablief:
Und bei allen Nachteilen, die es vielleicht gibt, für mich überwiegen die Vorteile. Allein schon weil doch keiner mehr Bock hat, Karten zu falten.
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