KUOKO – Worlds Apart
Auf Worlds Apart, der neuen Single von kuoko, weitet die Künstlerin den Anspruch, gesehen und gehört zu werden, auf persönliche menschliche Beziehungen aus, welche wiederum oft zum Scheitern verurteilt sind, wenn das Gegenüber nur sich selbst sieht: „For you I'll never be visible, my voice will always be drowned by you“. Nach zwei EP-Veröffentlichungen und einigen Millionen Streams steht die Hamburger Songwriterin, Produzentin und visuelle Künstlerin kuoko kurz davor, ihr selbstbetiteltes Debütalbum zu veröffentlichen.
Das Album strotzt nur so vor Energie, Zielstrebigkeit und kuoko‘s selbsterwählter Berufung als DIY-Künstlerin, die hiermit nicht nur beweist, dass sie ihren charakteristischen, verträumten Synth-Pop-Sound gemeistert hat, sondern auch durchaus in der Lage ist, tanzbare Hymnen im Dienste des Female Empowerments zu produzieren.
Während KUOKO in Perfect Girl ihre Frustration über die Anforderungen der Gesellschaft an Frauen zum Ausdruck bringt und Cybercreeping von der Entfremdung der Menschen im digitalen Zeitalter handelt, widmet sich ihre letzte Veröffentlichung Yellow Fever Gaze einem ernsten Thema: Die Fetischisierung asiatischer Frauen und deren entmenschlichende, belastende Wirkung, die auch KUOKO selbst als vietnamesisch-deutsche Frau spürt.
Wie bei ihrer Musik hat KUOKO auch bei ihren Visuals eine starke Kontrolle, von der Erstellung ihres eigenen Artworks bis hin zur Arbeit an ihren Musikvideos mit der Filmemacherin und Regisseurin Jasmin Luu, die ebenfalls in Hamburg lebt und kürzlich ein queer-feministisches, multidisziplinäres Kollektiv gegründet hat, dem KUOKO ebenfalls angehört.
“Bisher haben wir intensiv an meinen kommenden Musikvideos gearbeitet und das hat mich sehr inspiriert. Ähnlich wie die Musikbranche ist auch die Filmindustrie sehr weiß und männlich dominiert, was dieses Kollektiv noch spezieller und wichtiger macht, weil es hauptsächlich aus Frauen oder nicht-binären Menschen und People of Color besteht.”
KUOKOs Debütalbum trägt zurecht ihren eigenen Namen und zeigt die musikalische Vielseitigkeit ihres eigenen Synthiversums, dessen Spektrum von minimalistisch verträumten oder experimentellen Klängen bis hin zu up tempo Indie- und Synth-Pop Tracks reicht. Mit diesem Album beansprucht KUOKO als viet-deutsche Künstlerin Sichtbarkeit und ihren wohlverdienten Platz in einer Industrie, die Frauen oftmals nicht in der vollen Komplexität, mit der sie Kunst schaffen, repräsentiert – nämlich autodidaktisch, self-made und selbstbestimmt.
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