Máni Orrason – Dreama
Nach Just Can’t Have It All präsentiert uns Máni Orrason mit Dreama einen weiteren Song aus seinem aktuellen Album The World Is Big And You Will Never Find Me. Dreama ist ein zur Faust geballter Song, den man am Ende eines beschissenen Tages gen Himmel reckt, den Mittelfinger ausfährt und mit einem schiefen Grinsen dem Universum die Meinung geigt. Eine druckvolle, brachiale und aus dem Innersten kommende Hymne, die Máni Orrasons Stärken pointiert versammelt: Powerpop, schlaue Slogans und große Melodien. Ein Life-Hack von einem Track!
Sein neues Album entstand an einem Punkt in Orrasons Leben, als er sich zum einen fast selbst verlor im Limbo zwischen Fantasy-Life und Realität, zum anderen an einem Punkt in seinem Leben stand, an dem sich neue Möglichkeiten ergaben und er darüber entscheiden musste, welchen Weg er nun als Nächstes einschlagen wollte. Und noch wichtiger: er musste sich darüber klar werden, ob er seinem eigenen Hype Glauben schenken sollte oder eben mit beiden Beinen auf dem Boden einer mehr oder weniger geerdeten Existenz bleiben sollte.
“Ein großer Teil des Albums besteht darin, dass ich versuche, mich in der Öffentlichkeit zu verstecken oder wegzulaufen. Die Genres, der Sound und alles, was ich mache, änderte sich immer so schnell, irgendwie schwer zu greifen. Doch jetzt fühlt es sich zusammenhängend an – solange ich aber daran arbeitete, war es etwas crazy und sehr abstrakt für mich. Deshalb war es auch so schwer, einen alles vereinigenden Titel für das Album zu finden – weil es sich so unterschiedlich und weitläufig anfühlte.”
Von einer gewissen Selbstironie bis hin zum sich bewusst sein und der Wertschätzung seiner inneren Dämonen ist Dreama eine Ansammlung verschiedenster Themen, die auch im Album eine Rolle spielen. Das dazugehörige Video, das unter der Regie von Andjani Autumn Gatzweiler und dem Kameramann Ivarr Jacobsen entstanden ist, grenzt ans Makabre: Wir sind Zeugen, wie Máni sein früheres Ich eiskalt abgemurkst hat, es als fest verschnürte Leiche herumschleppt, bevor er metaphorisch versucht, den Leichnam, der seine vergangenen Gedanken und Gefühle verkörpert, zu begraben. Oder gar zu akzeptieren.
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