Nie mehr erste Liga – Traditionsvereine nach dem Absturz
Es ist schon sehr absurd, wenn man mal darüber nachdenkt, dass wir uns Zuhause einschließen sollen, gleichzeitig treffen sich aber jede Woche mindestens 22 Leute auf dem Rasen und machen vieles, aber Abstand halten gehört eher nicht dazu.
Die Rede ist natürlich von Fußball bzw. professionellem Fußball, denn soweit ich weiß ist der Amateurbetrieb nach wie vor ausgesetzt. Natürlich spielt hier Geld und Macht eine wesentliche Rolle, ich sag aber auch: ich bin ein bisschen froh, dass ich wenigstens am Samstag ab 18 Uhr wieder zwei Stunden lang mit dem rollenden Leder berieselt werden kann.
Der Spruch mit Brot und Spiele stimmt halt eben doch und da kann der geneigte Fußballfan auch schnell ausblenden, dass das alles auch nur Business ist, in dem Millionen von Euros als Spielgeld durch die Gegend geschoben werden. Will sagen: Vernunft sucht man im Fußball schon lange vergebens, so auch während bzw. in der Pandemie.
Und dabei bin ich noch nicht mal richtiger Fußballfan, zumindest hab ich keinen Verein, bei dem ich alle Spiele sehen muss und für den ich mein letztes Hemd geben würde. Diese Zeiten – wenn auch nicht so krass – sind schon länger vorbei und waren rückblickend ja auch unnötig anstrengend. Aber auch schön.
Das Problem ist nur: Als Traditionsverein hat man es nicht leicht, schon gar nicht, wenn man sich das Leben selbst schwer macht. Und das war damals beim FC Sachsen Leipzig eben häufiger der Fall, weswegen es den Verein so auch nicht mehr gibt. Stattdessen rollt der Ball jetzt wieder für die BSG Chemie Leipzig – ein Verein, der sich 1997 gegründet hat, so ein bisschen als legitimer Nachfolger für den ehemaligen DDR-Meister gilt, der wiederum mal im FC Sachsen Leipzig aufgegangen ist.
Allein da steckt schon jede Menge Tradition mit drin und so schön Tradition ist – sie ist eben nicht immer förderlich.
Die Sportschau hat dazu eine gar nicht mal so kurze Dokumentation gedreht und beleuchtet so manchen Traditionsverein, seinen Niedergang und alles drum herum. Und ja, ich find es schön, dass Leipzig auch hier ein wenig zu sehen ist – wenn auch nur als Nebenschauplatz:
Den zweiten Teil muss man sich leider direkt auf YouTube ansehen – für den Fall der Fälle dass da jemand doch mal die Rechte richtig einstellt, gibt es das Video hier dennoch eingebunden. Im Zweifel ansonsten einfach auf den Link im Video klicken:
Wär dennoch schön, wenn Romantik und Tradition eine größere Rolle spielen würden. Aber bei den Summen, die es im Profifußball mittlerweile gibt, wohl nur Wunschdenken.
[via]
3 Kommentare
Ping- & Trackbacks