Nur ein Steh-Auf-Roboter
Künstliche Intelligenz hier, neuronale Netze da, ich bin selbst schon mehr genervt davon, als ich eigentlich sollte und dabei schreib ich noch nicht mal wirklich viel über das Thema. Oder anders gesagt: Alles, was ich dazu schon geschrieben hab, spiegelt auch sämtliche Erfahrung mit dem Thema wider, was einfach ziemlich überschaubar ist.
Und wenn ich mir die letzten News so anschaue, ist das auch gar nicht verkehrt, denn es tauchen vermehrt Stimmen auf, die alle sagen, dass man erstmal wieder mit der Forschung und der ganzen Rumspielerei bisschen langsamer machen sollte. Zuletzt zum Beispiel Geoffrey Hinton, einem der Deep-Learning-Pioniere unserer Zeit (keine Sorge, ich hab bisher auch nix von ihm gehört – man kann ja nicht alles wissen und kennen).
Der hat kürzlich seine zehnjährige Forschungsarbeit bei Google beendet und das Unternehmen verlassen, um – wie er sagt – frei zu sein und entsprechend offen darüber sprechen kann. Und da bedauert er zumindest Teile seines Lebenswerks, denn schon länger beschäftigt er sich mit ethischen Fragen beim Umgang mit künstlicher Intelligenz, gerade im militärischen Bereich. Das ist dann auch einer der Gründe, warum er zum überwiegenden Teil in Kanada gearbeitet hat, denn da bekommt man wesentlich leichter Forschungsgelder, die nicht irgendwie in Verbindung mit dem Militär stehen.
Oder anders gesagt: Gerade bei der Arbeit mit künstlicher Intelligenz kommt es umso mehr darauf an, dass der persönliche moralische Kompass richtig funktioniert. Schauen wir uns nun aber in der Welt um … das ist eher schwierig, gerade an den entscheidenden menschlichen Schnittstellen unserer Gesellschaft.
Insofern hab ich zwar neulich erst noch gesagt, dass Skynet wohl noch ein bisschen auf sich warten lässt, wir machen dennoch aber große Schritte in diese Richtung. Und das fängt dann eben auch damit an, dass einige von uns nach wie vor noch mit großer Begeisterung kleine Roboter durch die Gegend schubsen und uns daran erfreuen, wenn die einfach stumpf wieder aufstehen und mit dem weitermachen, was sie eben machen sollen:
Bis sie dann eben nicht mehr einfach stumpf weitermachen und sich stattdessen zur Wehr setzen.
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