Videospiele im Supermarkt 2002
Natürlich gehör auch ich zu denen, die bei jeder Jahreszahl, die mit einer 2 beginnt, denkt, dass das eigentlich gar nicht so lange her ist, mehr als 10 Jahre kann doch die Jahrtausendwende noch nicht her sein. Tatsache ist aber, dass wir hier schon von 23 Jahren sprechen, was beinahe schon eine komplette Generation ist. Aber darum soll es gar nicht gehen, sondern um ein kleines Trauma, das wohl exemplarisch dafür steht, warum aus mir nie ein Filmstar geworden ist.
Ich weiß nicht mehr warum, aber irgendwann zu meiner Schulzeit waren wir statt in der Schule in der Stadt. Ich tippe mal auf Freistunden oder irgendein ausgefallener Schultag, den wir versucht haben, möglichst sinnvoll zu verbringen. Da Spielekonsolen und vor allem Spiele finanziell nicht wirklich drin waren, haben wir uns die kleine Dosis Daddelei in irgendwelchen Shopping-Einrichtungen geholt. Karstadt und Co, wenn man so will – kennt vermutlich kaum noch jemand, weil deren beste Zeiten schon lange vorbei sind.
Aber dort gab es den Bums eben nicht nur zu kaufen, sondern man konnte auch ein paar Spiele direkt ausprobieren. Fanden die VerkäuferInnen natürlich nur so semi-gut, aber irgendwas ist ja immer.
Und wie wir da so daddeln, kam irgendwann eine Dame nebst Kameramann auf uns zu, fragte uns dusseligen Zeug und der Kameramann filmte uns dabei. Datenschutz war damals noch nicht so ein Ding, entsprechend war da auch nicht viel Gefrage bzgl. Erlaubnis, spielt hier aber auch keine Rolle. Viel wichtiger ist: Der Kameramann hatte mich mehrfach aufgefordert, dass ich mit dem Controller mal so richtig abgehen soll. Wildes Geklicke, der Steuerungsknüppel sollte so richtig malträtiert werden – halt wie man sich so durchdrehende Kids eben vorstellt.
Und ich hab mir da auch wirklich Mühe gegeben, aber nicht verstanden, dass dabei völlig egal war, was auf dem Bildschirm passiert. Entsprechend hab ich das natürlich versucht, wollte aber gleichzeitig das Spiel vernünftig spielen – was beides halt nicht zusammengepasst hat. Und somit meine filmische Karriere vorbei war, bevor sie begonnen hat – niemand will mit Stars zusammenarbeiten, die sich nicht an Anweisungen halten können …
Genau dieses Trauma ist nun wieder aufgebrochen, als ich das nachfolgende Video gesehen hab, bei dem einfach ein paar Impressionen aus so einem Shopping-Ding und dessen Videospielabteilung eingefangen wurden. Ist nicht ganz so, wie bei uns damals, aber vieles eben doch ähnlich:
Zum Glück hab ich nie herausbekommen, ob und wo das Material verwendet wurde.
[via]
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