Sammelleidenschaft: Kotztüten
Sammelleidenschaften sind ja immer ein bisschen eigen, was vielleicht auch einfach in der Natur der Sache liegt. Ich mein, sich selbst die Bude mit Zeug zuzustellen, dass andere vermutlich wegschmeißen oder mindestens nicht die gleiche Bedeutung dem Beimessen wie man selbst. Da muss man schon ein bisschen anders ticken, wenn man das Zeug nicht nur aufhebt, sondern teilweise auch noch verstärkt danach sucht und vermutlich irrational Geld einsetzt, um sich neue Teile für die Sammlung zuzulegen.
Und ja, ich weiß, wovon ich rede, denn ich sammel auch mal immer wieder irgendwelchen Kram, nur eben nicht über mehrere Jahre konstant. Weil es mich dann doch nervt, wie viel Zeit und Platz dafür drauf geht und so richtig hat das mit der Wertsteigerung auch noch nie funktioniert. Briefmarken waren da noch die einfachste Nummer, wobei das Aufbereiten auch schon recht nervig war. Mittlerweile sind es 3D-gedruckte Dinge. Ein Teil erfüllt dabei nützliche Funktionen, die würde ich hier als Sammelobjekte ausschließen, aber ab und an wird eben auch mal Deko-Zeug gedruckt, dass dann einfach nur rumsteht. Aber witzig aussieht und nicht selten hab ich während der Erstellung auch noch das eine oder andere gelernt.
Zurück zum eigentlichen Thema und eher absurden Sammelobjekten: Kotztüten. Wer mit dem Flugzeug öfter unterwegs ist, wird sie kennen und die sind auch alles andere als neu – sobald das mit kommerziellen Flügen los ging, zogen auch schnell Kotztüten in die Kabinen, aber so richtig gut wurde das erst 1949, als Gilmore T. Schjeldahl die Tüte mit Kunststoffbeschichtung „erfand“. Und dann haben irgendwann die Airlines angefangen, die Tüten aufzuwerten, manchmal durch zusätzliche Infos, die aufgedruckt wurden, manchmal mit zusätzlichen Verwendungszwecken und nicht selten mit ganz eigenen Designs – und schon waren Sammelobjekte geboren.
The Last Barf Bag ist ein kleines Portrait über genau diese Kotztüten und Menschen, die Dinger sammeln:
Ein ganz klein bisschen bekloppt ist das schon, aber auch irgendwie schön, welche Leidenschaften Menschen doch für auch vermeintlich kleine Dinge entwickeln können.
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