Selbstfahrende Mülleimer
Ich versteh ja bis heute nicht, warum Menschen ihren Müll einfach rumliegen lassen. Es mag ein alter Mutti-Spruch sein, aber er ist eben wahr: Zuhause machen die das doch auch nicht. Oder vielleicht doch? Man mag es sich kaum vorstellen. Aber ich versteh ja auch nicht, warum BMW-Fahrer eben so sind, wie sie sind, wie man die FDP wählen kann und wieso die Menschheit generell daran scheitert, einfach ein bisschen rücksichtsvoller mit sich selbst zu sein.
Auf der anderen Seite: Man wird ja ganz offensichtlich auch von „höheren Mächten“ (a.k.a. Behörden) verarscht. Dazu muss man zum Beispiel an Bahnhöfen nur mal in die Mülleimer schauen, die vermeintlich dabei helfen sollen, Müll direkt beim Wegwerfen zu trennen – und dann sieht man, dass die vermeintliche Trennung nur am Einwurf passiert, am Ende aber doch alles im gleichen Sack landet. Dazu kommt dann noch, dass Mülleimer nicht selten sehr unlogisch stationiert sind. An manchen Ecken wird man damit direkt erschlagen, an anderen sucht man die Dinger meilenweit und wird doch nicht fündig. Was dennoch keine Ausrede sein sollte, dass man seinen Scheiß einfach wieder mitnimmt und dann bei passender Gelegenheit entsorgt.
Vielleicht hilft da aber das kleine Projekt von Fanjun Bu Ilan Mandel, Wen-Ying Lee und Wendy Ju. Die haben nämlich einfach mal selbstfahrende Mülleimer auf die Menschheit losgelassen und beobachtet, wie die Leute darauf reagieren. Wenig überraschend kommt das nicht überall gut an, finde aber persönlich die Idee sehr grandios – auch wenn es sich gleichzeitig falsch anfühlt, dass man den Leuten für sowas quasi noch hinterher rennen muss:
Fanjun Bu, Ilan Mandel, Wen-Ying Lee, and Wendy Ju. 2023. Trash Barrel Robots in the City. In Companion of the 2023 ACM/IEEE International Conference on Human-Robot Interaction (HRI ’23). Association for Computing Machinery, New York, NY, USA, 875–877.
Wenn es aber zur Müllvermeidung hilft, dann sollte das großflächig ausgerollt werden.
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