Wenn Mastodon schon in den 80ern existiert hätte
Ja nu, was sind das eigentlich für wilde Zeiten? Also noch wilder als ohnehin schon, Pandemie, Klimakrise und Russland-Krieg sind ja nicht mehr wirklich neu, aber dass mittlerweile auch die großen Tech-Giganten nach riesigen Einstellungswellen nun wieder Leute auf die Straße setzen – auch nicht wirklich überraschend, aber in seiner Gänze dann doch bemerkenswert.
Am allermeisten bemerkenswert – und ich drück das damit schon so höflich wie möglich aus – ist, was bei twitter abgeht. Natürlich wissen wir alle nicht, ob das auch jedes Mal die absolute Wahrheit ist oder sich manch einer ob seiner Kündigung etwas mehr Luft machen will als andere, aber ein gewissen Quäntchen muss einfach stimmen.
Und fairerweise muss man auch sagen: So ein richtig genialer Typ ist elon musk halt auch nicht. Man sagt ja gern, dass er erst Tesla zu dem gemacht hat, was es heute ist, aber mir wäre neu, dass er jemals selbst am Auto rumgeschraubt oder irgendwelche technischen Probleme selbst gelöst hätte. Zumindest aus dem, was man in den Medien mitbekommen kann, kann er eigentlich nur eines: Leute zusammenpferchen und dazu bringen, (großartige) Dinge zu tun. Das aber wiederum nicht wirklich durch Motivation und Visionen, sondern vor allem durch Druck. Und zu der Generation, die damit arbeiten will, gehören zum Glück immer weniger Menschen.
Hinzu kommt, dass „alle rausschmeißen, alles auf links drehen und noch mal richtig durchstarten“ auf dem Papier immer gut klingt, die Realität sieht aber oft anders aus. Bevor ich jetzt direkt in eine schlechte Analyse der Ereignisse bei twitter abdrifte, sei letztendlich nur gesagt: Das, was da beim blauen Vogel passiert, ist ein fantastisches Beispiel, wie man es nicht macht. Besonders aus Arbeitnehmersicht gesagt.
Auf der anderen Seite: Es bietet auch typischerweise Möglichkeiten für andere Optionen und aktuell sucht ja jeder nach einem twitter-Ersatz, sofern er denn auf Twitter aktiv war. Mastodon ist da wohl das prominenteste Beispiel, weil es Twitter sehr nah kommt, aber eben dezentralisiert ist. Heißt: Jeder kann sein eigenes Twitter haben und trotzdem alles irgendwie zusammenstecken.
Ein bisschen bin ich verwundert, dass dennoch so viele sich einfach nur auf irgendwelche vorgefertigten Instanzen begeben, weil das im Grunde dann nur genauso wie Twitter ist (sprich: Abhängigkeit von dem, der die Instanz betreut), soll ja aber auch jeder so machen, wie sie oder er mag – ich bleib auf meiner eigenen Instanz und nehm das mit der Unabhängigkeit ein bisschen genauer.
Dennoch: Einige tun sich damit noch schwer und witzigerweise ist das nachfolgende Video – eigentlich als Scherz gedacht – erklärungstechnisch gar nicht so verkehrt:
Und nur für den Fall, dass man das auch 2022 noch sagen muss: Disketten braucht man für Mastodon nicht und ein bisschen besser als im Video sieht es auch aus.
[via]
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