Wie die UN alles in Echtzeit übersetzt - Was is hier eigentlich los

Wie die UN alles in Echtzeit übersetzt

Wie die UN alles in Echtzeit übersetzt | Was gelernt | Was is hier eigentlich los?

Eigentlich wollte ich das Video geflissentlich ignorieren, aber wie das eben so ist, wenn du am heißen Wochenende in der eigenen Suppe schmorst – dann schaust du halt doch mal rein. Und das war gut, denn es entpuppte sich als erstaunlich spannend und macht den einen oder anderen Knoten in den Kopf. Davon kann man ja nie genug haben.

Die klassische Anekdote vorab: Wie ich vor ein paar Jahren per Xing erfahren hab – damals, als Xing noch echt ein Ding war und zumindest teilweise sowas wie eine Daseinsberechtigung dafür existierte – war ich mit jemandem in einer Klasse, die mittlerweile als Übersetzerin arbeitet. Finde ich spannend, weil das wieder so ein Beruf ist, den man typischerweise nicht auf dem Zettel hat. Ich wüsste nicht mal, wo man sich da klassischerweise bewirbt, noch was man damit eigentlich verdienen kann. Und dank deepl und Co. bin ich mir nicht mal sicher, ob das überhaupt noch so ein zukunftssicherer Job ist.

Wir waren aber auch nie so dicke, als dass ich da einfach mal nachfragen würde – ist ja auch ganz schön, wenn man seine eigene Traumwelt aufrechterhalten kann. Manche kommen so ja ihr komplettes Leben durch, da gönn ich mir zumindest mal einen kleinen Teil.
Auf der anderen Seite: Ich hab riesen Respekt davor. Als typischer Allman denke natürlich auch ich, dass mein unterste Schublade ist, vermutlich entspricht das auch der Realität. Wenn dann da jemand ist, der dann auch noch mehr als eine Sprache spricht und das auch noch gut – das ist schon extrem cool.

Was die berufliche Perspektive angeht, bei der UN scheint man da noch recht gut aufgehoben zu sein. Die brauchen Übersetzer und das nicht zu knapp, kommen doch da bei so mancher Sitzung eine ganze Menge Sprachen zusammen. Aber du brauchst eben nicht nur fähige Übersetzer, die brauchst auch ein ausgeklügeltes System, schließlich soll das alles nahezu in Echtzeit ablaufen. Half as Interesting erklärt, wie das da abläuft:

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Ich sag ja, den einen oder anderen Knoten bekommt man im Kopf. Aber cool, dass das funktioniert und eben auch wichtig, weil so manche Redewendung eben nicht einfach 1 zu 1 übersetzt werden darf. Oder hat es schon mal jemand Katzen und Hunde regnen sehen?

Über Martin

Technikbegeistert und immer auf der Suche nach spannenden, beeindruckenden und/oder lustigen Themen schreibt Martin neben seinem Hauptberuf täglich mehrere Artikel für wihel.de. Oder wie er es beschreibt: Andere teilen ihre Internetperlen lediglich mit ihren Freunden, wir teilen Sie mit allen, die es interessiert.

4 Reaktionen

Kommentare

  1. Hallo Martin,

    hier ein paar Infos, die in Ihrem Artikel nicht vorkommen und vielleicht auch dem nach eigenen Angaben rudimentären Englisch geschuldet sind...:

    Der im Video beschriebene Beruf ist der von Dolmetschern, nicht von Übersetzern. Letztere beschäftigen sich nur mit geschriebenen Texten und produzieren auch nur selbige, während ein Dolmetscher gesprochene Sprache verarbeitet, die er hört und wieder in eine andere gesprochene Sprache dolmetscht . Daher steht ja auch im Videotitel das Wort "Interpreters". Wenn die "nahezu in Echtzeit" arbeiten , nennt man diese Art des Dolmetschens "Simultandolmetschen", d.h. ein Dolmetscher hört der Originalrede zu und dolmetscht parallel dazu, ist in seiner produzierten Dolmetschung aber immer mehrere Sekunden hinter der Stelle, die er dabei hört. In der Tat sehr stressig, womit Dolmetschen als einer der kognitiv anstrengendsten Berufe der Welt angesehen wird.
    Wenn man sich als Deutscher für den Beruf interessiert,sollte man wissen, dass Deutsch nicht zu den festen Arbeitssprachen der UN gehört; das sind nur diejenigen, die im Video zu sehen sind. Damit ist ein Job als UN-Dolmetscher bei der UNO für deutsche Muttersprachler eigentlich völlig uninteressant. Allen, die sich für den Beruf des Dolmetschers interessieren (der in der Tat faszinierend ist) rate ich, sich aus erster Hand bei den Berufsverbänden von Dolmetschern umzuschauen, etwa beim deutschen Verband der Konferenzdolmetscher, abrufbar unter http://www.vkd.bdue.de

    1. Dank dir für die Differenzierung :) Stimme dir zu, für den Kopf muss das unfassbar herausfordernd sein, gerade weil man "hören und sprechen gleichzeitig" eher weniger macht.

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