Zu Besuch in der ältesten Schlagzeug-Manufaktur Amerikas
Ich behaupte, dass das Schlagzeug eines der fiesesten Instrumente überhaupt ist. Das sieht nämlich eigentlich immer recht unscheinbar aus. Ein paar Eimer, auf denen man Trommeln kann, ein paar Becken, vielleicht noch ein Pedal und zwei Stöcke zum Draufschlagen. Dazu lernen wir ja bereits als Kind, wie simpel Trommeln ist – das bekommt doch irgendwie jeder hin.
Tatsächlich ist das aber alles andere als einfach, so ein Schlagzeug einigermaßen passabel zu spielen, schließlich muss man sowohl Arme als auch Beine bzw. Füße unabhängig voneinander steuern können. Gleichzeitig. Und halt auch wirklich untereinander separat, da darf der eine Arm nicht und auch nicht nur ein bisschen das Gleiche machen, was der andere tut und Füße und Beine kennen sich am besten auch nicht. So wird dann aus „Trommeln kann ja jeder“ ganz schnell mal „Alter Falter“.
Gleiches gilt dann auch für den Herstellungsprozess eines Schlagzeugs. Im Grunde kann man sich ja auch einfach eines aus irgendwelchen Materialien zusammenbauen, die Küche dürfte da noch als bestes geeignet sein. Ein Eimer tut da schon viel, dazu ein paar Topfdeckel und Muttern hat sicher auch noch irgendwelche Kochlöffel aus Holz, deren Enden einem Drumstick schon sehr nahekommen.
Will man es etwas professioneller, dann kommt man an Manufakturen wie Noble & Cooley nicht vorbei – die wissen nämlich, wie man Schlagzeuge wie ein Profi herstellt und das sage ich nicht nur, weil die auch wissen, wie man gerades Holz in die runde Form eines Schlagzeuges bringt (was halt immer wieder faszinierend ist). Das machen die schon seit 1854 und somit in 7. Generation – logisch, dass sich da mit der Zeit auch eine gewisse Qualität ergeben hat, die sich mittlerweile (hoffentlich) mehr als auszahlt:
Witzig auch, dass die eigentlich vorher Spielzeug hergestellt haben. Wie das Leben manchmal so spielt …
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