Die Katastrophe namens Metaverse
Ich gehör auch zu denjenigen, die sich gern mal über das Metaverse lustig machen, auch oder gerade weil das ja das nächste große Ding von Mark Zuckerberg werden sollte und er davon so überzeugt ist, dass er sogar wild Dinge umbenannt und umstrukturiert hat. Gut möglich, dass das die typische Reaktion derjenigen ist, die einfach nur die Genialität nicht erkennen, die dahinter steckt aber …
… auf mich wirkt das wie ein zweites Second Life. Quasi second Second Life, wenn nicht schon jemand diesen äußerst schlechten Wortwitz gemacht hat. Und bahnbrechend sich Second Life durchgesetzt hat, sieht man ja heute noch. Ich weiß nicht mal, ob es das überhaupt noch gibt, wünsche aber allen, die da jede Menge Geld reingesteckt haben, weiterhin gute Besserung.
Und auch das Metaverse steht unter keinem guten Stern, zumindest hab ich bisher kaum positive Nachrichten vernehmen können. Dafür aber, dass Meta wohl pro Tag irgendwas um die 1,5 Mrd. Dollar darin verbrennt. Pro Tag wohlgemerkt, wobei ich nicht sicher bin, was mich mehr überrascht: dass eine Firma das einfach so über einen längeren Zeitraum stemmen kann oder dass mich die Summe mittlerweile maximal kalt lässt, weil sie ohnehin unvorstellbar ist.
Ich verstehe aber natürlich auch den Wunsch nach einer alternativen Realität, die aktuelle ist ja eher … wenn man den Kassenbon noch hätte, würde man die sicher gern zurückbringen, weil kaputt. Dazu dann natürlich ein einigermaßen ausgeprägter Gott-Komplex, den halt die großen drei der reichsten Menschen der Welt scheinbar haben – dass man sich da eine komplett eigene Welt aufbauen will, ist irgendwo nachvollziehbar.
Wird dann halt blöd, wenn es bereits an der Umsetzung scheitert, zumal ich beinahe schon überzeugt bin, dass Meta eigentlich gar keine eigene, neue Welt braucht. Baustellen hat man ja genug und wenn man mal den Druck der Aktionäre ein wenig bei Seite schiebt, gibt es sicherlich genug Spielwiesen, auf denen man sich austoben kann.
Wie dem auch sei, Ultralativ hat sich ein bisschen mehr mit dem Metaverse beschäftigt und erklärt ein bisschen, was es damit auf sich hat und warum das eigentlich dann doch großer Humbug ist:
Aber gut, auf der anderen Seite schadet es auch nicht, wenn da bei allen drei Pappnasen kräftig Geld verbrannt wird und so alles wieder ein bisschen mehr ins Gleichgewicht kommt. Musk durch Twitter, Zuck durch das Metaverse und Bezos … naja, eigentlich durch Alexa, aber da isser ja mehr oder weniger raus. Vielleicht ist er sogar der Schlaueste von allen dreien, wer weiß …
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