Ein Bianchi-Rennrad mit dem 3D-Stift „gedruckt“
Eigentlich wollte ich das gar nicht erzählen, weil es maximal unvernünftig war, aber … ich hab einen neuen 3D-Drucker. Also so neu ist der gar nicht, weil der schon seit zwei Wochen bei uns wohnt, aber es ist eben der Zweite. Zum einen geht der Trend ohnehin zum Zweitdrucker, zum anderen ist es wie bei Computern, Autos oder sonstigen Gegenständen – willst du Qualität, musst du ein bisschen mehr bezahlen.
Und das hab ich tatsächlich getan, aber es hat sich gelohnt. Auch wenn ich froh bin, dass ich durch die harte Schule des Levelns und des Nacharbeitens der Hardware sowie dem Kampf gegen nahezu alle Slicer-Einstellungen (gleichzeitig) gegangen bin und vermutlich hier und da auch noch gehen muss – das ist schon ein komplett anderes Level, wenn du einfach nur ein paar Regler drehst (im übertragenen Sinne), den Druck-Befehl sendest und am Ende auch mit 99%er Wahrscheinlichkeit ein richtig gutes Ergebnis heraus kommt. Eigentlich das, was sich jeder wünscht, wenn er sich so einen Drucker vor allem zum Drucken anschafft und weniger um das Ding komplett auseinander zu nehmen und umzubauen.
Auf der anderen Seite: Wenn man die ganze Zeit Dreck gefressen hat, wirkt es immer ein bisschen unglaublich, wie einfach das doch sein kann. Ich war es zum Beispiel immer gewohnt, alles Mögliche zu kalibrieren, sobald irgendwo mal eine Schraube nachgezogen wurde oder auch nur das Filament ausgetauscht ist. Das fällt jetzt komplett weg. Genauso die ganzen Kalibrierungsdrucke, die ich beinahe schon aus Verzweiflung auch mit dem neuen Drucker gedruckt hab und die am Ende nur bestätigt haben, dass schon alles gut ist.
Ich will mich da aber auch ehrlich gesagt gar nicht beschweren, vielmehr ist es eher eine Angst, die Freude komplett zuzulassen. Aber man könnte auch sagen, dass ich das Kapitel 3D-Druck für mich erstmal so weit gemeistert hab, dass ich nicht mehr großartig rumfummeln muss und mit einiger Sicherheit gute Ergebnisse bekomme.
Was auch heißen könnte, dass ich die nächste Herausforderung in Angriff nehmen kann – 3D-Drucken per Hand. Hatten wir schon mal an dieser Stelle und jetzt gleich noch mal. Dieses Mal aber nicht mit einem Drachen, sondern mit einem Rennrad von Bianchi. Auch hier sieht man deutliche Unterschiede zum Maschinendruck, aber allein wegen dem Aufwand ist das schon einen Blick wert:
Und ob man das so easy peasy aus dem Drucker bekommt, wage ich auch zu bezweifeln.
[via]
WOW – danke für das Video. Die Erstellung von dem 3D-Modell ist aber ganz schön aufwendig. Zum Beispiel die Erstellung der Speichenfelgen oder der Einbau der Fahrradkette. Die notwendigen Schritte und die Werkzeuge werden aber wunderbar erklärt und gezeigt. Ich zumindest habe jetzt ein Bild von dem Aufwand und wofür solche 3D-Stifte gut sein könnten.