Ein verregneter Tag in Pjöngjang
Ich sag ja öfter mal, dass ich zu faul bin, um bestimmte Sachen zu recherchieren, was auch einfach stimmt, denn Recherche braucht – zumindest gute Recherche – Zeit. Zeit, die ich nicht selten gar nicht habe und wenn ich sie habe, verbring ich sie gern anders, zumal man ja nicht nur einfach rumsucht, man muss ja idealerweise auch noch gegenchecken und überprüfen, ob das stimmt, was man da gefunden hat.
Das können Reporter und Redakteure in der Regel besser als ich und wie mal ein Chef von mir sagte: Es macht mehr Sinn, seine Stärken einzusetzen, als an seinen Schwächen zu feilen (was aber auch nur bis zu einem gewissen Grad befolgt werden sollte – die eine oder andere Schwäche sollte man dennoch bearbeiten).
Wenn es allerdings um Nordkorea geht, dann braucht man nicht wirklich eine Recherche starten – das Land ist ohnehin so abgeschottet, dass man nicht wirklich etwas herausbekommt, außer man arbeitet bei irgendeinem Geheimdienst. Aber selbst die haben es nicht leicht und würden vermutlich auch keinen Unterhaltungsblog führen, wobei das sicher witzig und spannend wäre.
Zurück zu Nordkorea: Daher ist es nur logisch, dass sich der eine oder andere Mythos um das Land und seine Leute rankt – welche davon wahr sind und welche nicht, kann wohl niemand so wirklich sagen, aber allein die Vorstellung das Machthaber Kim Jong Un über Wochen vor Corona in seinem Zug davon gefahren ist … das hat was. So oder so, Nordkorea wirkt immer ein bisschen wie aus der Zeit gefallen und unwirklich.
Nicht gerade wenig bestätigt wird dieser Eindruck unter anderem auch durch das nachfolgende Video, dass Nordkorea an einem scheinbar beliebigen Regentag porträtiert:
A rainy day in Pyongyang, North Korea.
KOREA is part III of a project that explores areas marked by conflicts looking for a personal and contemplative look at its landscapes and people.(part I and II were featured on Nowness and Vimeo Staff Picks). Having the ultra-secretive North Korea as a subject imposed many obstacles whilst capturing the images due to restricted movements and constant supervision. Through these images and sounds, we look to evoke and shed light at the tense atmosphere of a country that looks displaced in time and space.
Da will man wirklich nicht alt werden. Und begraben werden. Oder sonst wie vor Ort sein.
[via]
Ein Kommentar
Ping- & Trackbacks