Karbidschießen – Wie Böllern, nur anders
Wir müssen scheinbar noch mal über das Thema „Böllern“ sprechen, auch wenn es da eigentlich nichts zu besprechen gibt: Unnötig laut, verpestet die Luft und ist auch alles andere als günstig, was aber scheinbar von einigen problemlos in Kauf genommen werden kann, wenn da ein Monatsgehalt reingesteckt wird, um „es den Grünen mal so richtig zu zeigen“. Darf man sich dann auch fragen, warum das nicht auch für andere Lebenslagen gilt und das Gejammer dann besonders groß ist.
Meine Meinung ist da recht klar: Einfach lassen. Oder zumindest den Profis überlassen, sieht dann ohnehin schöner aus, weil die sich halt nicht (nur) auf Krach fokussieren, sondern vor allem auf Optik Wert legen und darum geht’s im Kern ja. Gerade nach den Vorkommnissen in Berlin, aber auch anderen Städten bin ich dennoch stark für „einfach lassen“ – es hätte ja nur Vorteile, nicht zuletzt weil dann ein Fettnäpfchen weniger für unsere Bundesverteidigungsministerin zur Verfügung steht (die hat das mit ihrem Video wirklich ernst gemeint, oder?)
Und wer so gar nicht ohne Krach kann, kann sich ja mal dem Karbidschießen zuwenden. Das ist vor allem eine Tradition in den Niederlanden, bei der ein Gefäß mit aus Calciumcarbid und Wasser gewonnenem Acetylen zum Knallen gebracht wird.
Logisch, dass das nicht ganz ungefährlich ist, das gilt allerdings bei allem, was mit Knallen zu tun hat ([hier unangebrachten Mutterwitz einfügen]) und wird deswegen behördlich streng limitiert – ein Schelm, wer jetzt hier nach Parallelen zum üblichen Böllern sucht.
Das Prinzip ist dabei relativ simpel: Calciumcarbid wird in eine Tonne gefüllt, nass gemacht und das Gemisch dann über ein kleines Loch entzündet. Das gibt dann einen lauten Knall und Deckel oder Ball werden irgendwohin geschossen – sieht dann so aus:
Schwierig ist dabei wohl die richtige Mischung aus Calciumcarbid und Wasser zu finden und den richtigen Zeitpunkt fürs Anzünden zu finden. Daher ist vermutlich auch hier – genau wie beim Böllern – die bessere Alternative: einfach lassen.
[via]
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