Leben in einer alten Tankstelle – Juerg Judin macht es einfach
Als wir vor ein paar Jahren fast schon krampfhaft auf Wohnungssuche waren (wir sind sogar zu öffentlichen Besichtigungsterminen bekommen – wuäh, wie auf dem Viehmarkt, das will ich nie wieder), hab ich mich des öfteren gefragt: warum nicht einfach in einem kleinen Laden wohnen?
Das hätte ein bisschen was von Loft, nur eben nicht in irgendeiner oberen Etage, sondern im Erdgeschoss. Würde zumindest das lästige Schleppen von Einkaufen irgendwelche Treppen hoch ersparen und wenn man sich geschickt anstellt, dann hat man die wichtigsten Einkaufsmöglichkeiten tatsächlich in direkter Nachbarschaft. Gleichzeitig kann man einigermaßen sicher sein, dass nicht die üblichen nachbarschaftlichen Ärgernisse hat – wenn Ladenschluss ist, ist Ruhe.
Lediglich die Fensterscheiben müsste man irgendwie verblickdichten, aber da gibt es heut zu Tage ja auch schon ein paar sehr ansprechende Möglichkeiten.
Juerg Judin hat diesen Gedanken artähnlich umgesetzt und wohnt mittlerweile in einer alten Tankstelle mitten in Berlin. Die hat er aufwändig hergerichtet und gleich noch eine eigene, kleine Bibliothek und Ausstellungsräume eingebaut. Was mich allerdings am meisten neidisch macht, ist die kleine Gartenlandschaft drumherum:
Juerg Judin has created his very own gem in the heart of the city: a house with a garden on the site of an old ’50s gas station. Between bamboo bushes and cream-colored tiles, the influential gallery owner skillfully achieves a stylistic amalgamation of old and new, of historical consciousness and contemporary sensibility. Here, he discusses how he renovated such a singular building and his goal to bring people closer to art.
Stark, wie das sonst fast schon wertlose Gebäude doch noch genutzt wird und sieht das nicht alles total fantastisch aus? Würd ich direkt einziehen. Wer mehr wissen möchte, findet hier ein ausführliches Interview mit Judin.
[via]
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