Martin Sonneborn und das dämliche Hufeisentheorem
Schon wieder Politik und das auch noch direkt am Montag – dem Tag der ohnehin schon am wenigsten Spaß macht? Jap, denn die Ereignisse in Thüringen sind noch nicht gänzlich aus den Köpfen verschwunden, aber wenigstens weit genug weg, als dass sie nicht mehr direkt nerven. Außerdem stehen diese Woche Wahlen in Hamburg an und das ist nicht unspannend, wollen die Grünen doch aus der Rolle des Junior-Partners rauswachsen und endlich mal selbst ein bisschen macht schlürfen.
Darum soll es jedoch nicht gehen, zumindest nicht direkt, denn wenn wir uns schon fokussiert mit Politik beschäftigen, dann mit der Guten. Und das heißt: Mit der von Die Partei, personifiziert durch Martin Sonneborn.
Der ist letzte Woche immer mal wieder in meinen Twitter-Fokus geraten, weil er von einem neuen Video sprach, dass aber von der Obrigkeit der EU-Politik zurückgehalten wurde, weil es wohl dem Haus schädigen würde – ein gar nicht mal so kleines Zeichen, dass da etwas Großartiges in der Mache war bzw. ist.
Persönlich würde ich sagen, dass es nicht ganz die erwartete Qualität hat, was aber auch schwer ist, sind doch die recht kurzen Redebeiträge von Sonneborn aus der Vergangenheit naturbedingt wesentlich bissiger, weil die Redezeit einfach stark begrenzt ist – nichtsdestotrotz ist es ausgerechnet mal wieder er, der viele wahre Worte von sich gibt – und so auch Orientierungshilfe zu Thüringen und dem ganzen anderen Quatsch, der da neulich passiert ist:
Langatmige Rede, Freitagnachmittag unter schwierigen technischen Bedingungen im Newsroom der PARTEI in Brüssel aufgenommen. Ursprünglich hatten wir letzte Woche offiziell im Parlament in Straßburg aufgezeichnet; aber Parlamentspräsident Sassoli schlenderte zufällig am Medienbereich vorbei, offenbar zu dem Zeitpunkt, an dem Hammer und Sichel bereits zu Boden gegangen waren, und sah durch meine Hakenkreuz-Binde die Würde des Parlaments so schwer verletzt, dass er Anweisungen gab, uns die Film-Datei nicht auszuhändigen. Sein Vorgänger, der alte Mussolini-Verehrer Tajani, wäre da großmütiger gewesen... Smiley!
Film enthält u.a. eine angemessene Rücktrittsforderung an Frau voderLeyen, Analysen zu Thüringen & zum Hufeisen-Theorem, Caterpillar-Arbeitsschuhe mit Stahlkappen, nichtentspiegelte Brillengläser; und keine Anspielung auf die Pferdegesichter Camilla und Charles im Britischen Königshaus, weil sie in letzter Minute gestrichen wurden ...
Immerhin, dank Thüringen sollte nun auch der letzte Trottel wissen, welche Parteien man nicht wählen kann. Entsprechend kann sich auch jeder denken, was man von denen halten darf, die es dennoch tun.
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