Mit einer Drohne durch ein holländisches U-Boot fliegen
Früher™ dachte ich ja tatsächlich noch, dass so ein Auslandseinsatz ja gar nicht so verkehrt wäre. So richtig wirklich gefährlich kann das ja nicht sein, schließlich sind die Zeiten von Kanonenfutter ja längst vorbei und so wirklich von Kampfhandlungen und menschlichen Verlusten hört man ja ohnehin nicht – musste dann aber schnell feststellen, dass das interne Bundeswehr-TV doch noch mal ein anderes Bild zeichnet.
Auf der anderen Seite: Man ist halt dauerhaft im Dienst, was beim Bund gar nicht schlecht vergütet wird und ist ja auch nicht so, dass man wirklich 24 Stunden am Tag am Malochen ist.
Ebenso dachte ich, dass das auch in einem U-Boot ja gar nicht so verkehrt ist. Da muss man nicht mal ins Ausland, hat aber dennoch sowas wie Dauerdienst, was halt auch hier gar nicht schlecht vergütet wird – hat aber noch mal ein paar mehr schlechte Seiten. Zum einen mangelt es baubedingt an Bewegung im U-Boot, was schnell dazu führt, dass einfach alle fett werden, die Arbeit im Schichtsystem muss man auch erstmal mögen und wegstecken und … es stinkt halt recht schnell, weil man unter Wasser nur schwer durchlüften kann.
Außerdem dürften wohl die baulichen Beschaffenheiten an sich nicht für Jedermann was sein – es ist halt schon wirklich verdammt eng. Habe ich selbst mal erlebt als wir uns ein Museums-U-Boot angeschaut haben, das ist schon wirklich unfassbar eng, trist und teils auch gefährlich, weil halt Stahl. Wer da den Kopf nicht einzieht, hat länger was von.
Und somit ist das eigentlich nicht wirklich ein Spielplatz für Drohnenflüge – oder eben eine der Herausforderungen, der man sich als Drohnenpilot stellen muss. Hat der Kollege im nachfolgenden Video gemacht und zeigt eindrucksvoll, dass selbst so eine Streichholzschachtel von einem U-Boot durchaus befliegbar ist. Sofern man denn weiß, was man tut:
Ein bisschen schade: Das Video scheint wohl Teil einer Werbekampagne der holländischen Marine zu sein. Auch wenn ich nicht so Anti gegenüber dem Militär bin, wie es andere sind – diese Werbung hat von Natur aus immer so ein gewisses Geschmäckle. Ich mein, der Weg ist dann halt auch nicht weit bis zu „Kommt alle zum Militär, wir haben Drohnen (mit denen wir Leute töten)“.
Naja.
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