Nur ein Japaner, der seit 70 Jahren Schöpfkellen herstellt
Man möchte ja meinen, dass die Produktion von Schöpfkellen mittlerweile perfektioniert ist und gerade industriell hergestellt keine Herausforderung mehr herstellt. Ohne, dass ich das jetzt großartig recherchiert hab, würde ich wetten, dass man dafür einfach nur zwei Metallteile nimmt, das eine eben fix zurecht biegt, das andere, längliche einfach draneumelt und dann mit zwei Schrauben oder Nieten fixiert. Herstellungskosten liegen dann irgendwo bei 10 Cent, verkauft wird der Bums für ein Vielfaches und wenn da noch jemand sein Logo irgendwo draufpappt, ist es direkt Markenware.
Ein bisschen anders sieht das – wie sollte es auch anders sein – in Japan aus, wenn da noch die traditionelle Herstellungsweise zum Tragen kommt. Da fängt man dann wieder ganz am Anfang an, nimmt sich einen Holzklotz und malträtiert den so lange, bis die Form stimmt. Logisch, dass das deutlich länger dauert, aber mindestens beim Zuschauen sehr befriedigend ist.
Genau das macht Fumio Yokobatake, mittlerweile 87 Jahre alt, und das auch schon seit irgendwas um die 70 Jahre. Man kann natürlich nur Vermutungen anstellen, aber wenn jemand seine Arbeit so lange und das auch mit entsprechender Qualität ausübt – das spricht schon für sich:
The process of making traditional Japanese ladle. An 87-year-old craftsman who has been making ladles for 70 years.
Und irgendwie erfrischend, dass das auch preislich trotzdem okay ist. Zumindest hab ich irgendwas zwischen 15 und 100€ (ohne Steuern und für uns hierzulande würde dann natürlich noch Versand und Zoll dazukommen …) gefunden, wobei Letzteres auch mit einem ebenfalls traditionell hergestellten Halter daherkommt. Zudem sind Holzkellen wohl allgemein viel besser, weil man damit Töpfe und Co. nicht kaputt machen kann.
Ich mag sowas.
[via]
4 Reaktionen