Schramm – I died when you asked me to go out
Schramm macht endlich etwas für sich selbst: Im August veröffentlichte der vielseitig begabte Wuppertaler seine Debüt-EP mit dem kompakten Titel I made this for myself (I didn’t make it for you).
Obwohl Schramm, bürgerlich Arne Schramm, 23 Jahre alt, schon über reichlich künstlerischen Output verfügt, agierte er bis dato immer eher hinter den Kulissen, unter anderem in Videoproduktionen für Samy Deluxe oder Viva con Agua.
“Ich habe die letzten 5 Jahre oder so super viele Sachen für andere Leute gemacht, vor allem im Foto- und Filmbereich. Dadurch durfte ich richtig viele tolle Künstler*innen und einige sehr enge Freund*innen kennenlernen – dafür bin ich enorm dankbar. Trotzdem war schon Ewigkeiten auf meiner Agenda mal ein Projekt nur für mich selbst zu machen. Ich liebe es, für und mit anderen Artists zu arbeiten, aber wie soll das meine narzisstischen Veranlagungen befriedigen, wenn ich immer nur hinter der Kamera bin?”
Verpackt in einem Genremix aus High-Energy / Low-Fidelity Indie rock mit Post-Punk-Einflüssen schwankt Schramm in seinen eigenen Songs mit hohem Momentum zwischen kitschig-tanzbarer Ballroom-Romance und ironisch affirmativen Selbsteingeständnissen. Da die Gitarre das eine Instrument ist, was er glaubt ansatzweise zu beherrschen, ist sie neben dem Gesang der präsenteste Teil seines Sounds. Gelayerte Synthesizer, Autotune Passagen und mechanische Drum Machine Klänge befeuern seine Songs weiter und erschaffen das facettenreiche aber konkrete Klangbild seiner Musik.
Wie handgemacht oder wie ausproduziert seine Songs sich anfühlen, steht für Schramm aber nicht im Fokus. Im Vordergrund seiner introspektiven Texte steht, über Gefühle zu sprechen – in erster Linie seine eigenen.
Die erste Single Off without me ist sowohl der roheste Song der EP als auch der erste Song, der für die EP entstanden ist. Er handelt von emotionaler Abhängigkeit und davon, wie sehr die Bereitschaft einer Person sich selbst aufzuopfern zur Vernachlässigung ihrer eigenen Bedürfnisse führen kann. Während das folgende Sweatyhands von Schramms eigenen Unsicherheiten erzählt, geht es in I died when you asked me to go out darum, im vollen Bewusstsein für alle möglichen Höhen und Tiefen eine romantische Beziehung einzugehen. Ja, es kann und wird wahrscheinlich auch mal schmerzhaft sein, doch es lohnt sich.
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