Starke Gegenteil-Wörter von Yash Mathur

So ganz ist das Thema Tattoo bei mir noch nicht vom Tisch, aber es verblasst immer mehr, was vor allem an drei Dingen liegt: Natürlich in erster Linie Corona und dem gesteigerten Bedarf an eingehaltener Hygiene. Ich will nicht sagen, dass das beim Tätowierer nicht gegeben wäre, aber das war ja auch schon vor der Pandemie immer ein wichtiges Thema und ist es jetzt noch viel mehr (davon mal abgesehen, dass die Studios vermutlich alle weiterhin geschlossen haben müssen.- blickt ja auch keiner mehr durch).
Als zweiten Grund darf man ruhig meine neugewonnene Unförmigkeit ins Feld führen. Das war ich zwar schon immer, seit wir aber nur noch Zuhause sind, ist es nicht gerade besser geworden. Ich hab zwar angefangen, den ganzen Scheiß zu bekämpfen, aber das dauert natürlich und würde ich mich jetzt mit Farbe stechen lassen, es wäre vergleichbar mit der Markierung eines Schweines bei Tönnies. Das will ja auch keiner …
Und natürlich ist da noch mein Alter. Waren Tattoos früher nur was für Leute im Gefängnis und See-Fahrer, später dann auch Rocker und andere harte Hunde, ist das mittlerweile einfach nur noch so ein Jugend-Influencer-haben-ja-alle-Ding. Blume hier, denkwürdiges Datum da und vielleicht irgendwo noch ein Schalke-Logo – die Sünden sind weit verbreitet und das nimmt der ganzen Sache ja nicht nur sehr viel von ihrer Magie und eigentlichen Bedeutung, es macht es auch immer alberner, je länger man damit wartet.
Außerdem tue ich mich schwer, was das Motiv angeht. Ich hatte mal vor Jahren was im Kopf, was ich irgendwo einmal gesehen und für unfassbar cool befunden hab, konnte es aber nur schwer beschreiben und hab es sonst auch nicht wiederfinden können. Das war quasi ein Gesicht als Antonym, dass – je nach Blickwinkel – entweder lachte oder böse schaute. Allerdings auch ein bisschen tribalig und Tribals sind ja dermaßen 90er, dass man sich lieber den Arm abhackt, als sich sowas noch stechen zu lassen. Sagen zumindest die Kids auf dem Schulhof, ich hab keine Ahnung.
Um Wenigstens beim Thema Antonym zu bleiben, könnte ich mich aber auch an den Arbeiten von Yash Mathur orientieren. Der Grafikdesigner aus Indien hat es zumindest geschafft, Wörter mit gegenteiligen Bedeutungen – und somit richtige Antonyme – zu verbinden. Ein oder zwei sind etwas schwerer zu erkennen, aber insgesamt ist das sehr großartig:
Anhand der eingebetteten Instagram-Posts sollte klar sein – mehr seiner Arbeiten gibt es genau dort. Oder aber auch auf seiner Webseite.
[via]
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