The Districts – No Blood
The Districts teilen mit No Blood ihre kathartische vierte Single aus ihrem neuen Album Great American Painting. Im Gleichgewicht zwischen einem rauen Ausbruch von Gefühlen und dem für die Band typischen explosiven sowie eleganten Indie-Rock und Post-Punk ist No Blood ein emotionales Nachsinnen über Waffengewalt. So finden der Track und seine Thematik ihren Ursprung in den schlimmen Erfahrungen der Band aus dem Jahr 2015, als ihr Konzert in La Cigale in Paris – dem Schwestervenue des Bataclans – während der Terroranschläge evakuiert und abgebrochen werden musste. Mit seinem funkelnden Gitarrenspiel und stürmischer Verzerrung demonstriert der Song das Bedürfnis des Albums, Musik zu kreieren, die Hoffnungslosigkeit ausblendet und die Hörer dazu einlädt, von einer deutlich besseren Zukunft zu träumen.
“In Amerika aufgewachsen, war Waffengewalt immer allgegenwärtig. Seit den Bataclan-Anschlägen wurde die Realität dieser Gewalt immer stärker und jeder Vorfall von neuer Gewalt in Amerika traf einen wunden Punkt bei mir. Bedeutungslose, sinnlose Gewalt. Was soll das? Um Ungleichheiten zu beseitigen? Um uns gegenseitig zu beseitigen? Darauf gibt es keine gute Antwort”, reflektiert Sänger und Gitarrist Rob Grote. “Ich schrieb diesen Song als Katharsis mit der Idee, dass keine Waffe und keine Gewalt jemals die Wahrheit und ihre zugehörige Kraft beseitigen kann. No Blood handelt davon, mit diesem Gedanken zu tanzen, ungeachtet von Angst, Gefahr und Ignoranz – mit dem Wissen, dass die Wahrheit immer stärker sein wird.”
Zum Großteil aus Songs bestehend, die Grote zum Höhepunkt der Pandemie in einer Hütte in Washington State skizzierte, steht Great American Painting für eine bedeutende Weiterentwicklung des gefeierten Vorgängeralbums You Know I’m Not Going Anywhere aus dem Jahr 2020. “Das letzte Album fühlte sich mehr wie mein eigenes Aufnahmeprojekt an und weniger wie eine wirkliche Band-Sache, sodass dieses Mal von Anfang an das Ziel war, den Fokus auf das zu legen, was immer gut für uns funktionierte: Ein Element der Einfachheit, das dennoch sehr kraftvoll mit einer instinktiven Rock-and-Roll-Energie versehen ist”, erklärt Grote. Dementsprechend stellt Great American Painting unermüdlich The Districts’ größten und besten Eigenschaften heraus: Die haargenauen detaillierten und spektralen Töne von Gitarrist Pat Cassidy, die komplexen und dennoch eingängigen Rhythmen von Schlagzeuger Braden Lawrence und dem ehemaligen Bassisten Connor Jacobus, der die Band seitdem in aller Freundschaft verlassen hat, während die Band eine Aufgewecktheit in ihrem Sound vorstellt.
“Normalerweise lieben wir es, alles einfach lauter zu machen, aber diesmal legten wir ein viel größeres Augenmerk darauf, den Raum innerhalb der Songs auszuweiten, um wirklich jedes Instrument zur Schau zu stellen”, fügt Grote hinzu.
Du magst die Musik?
Dann folge doch einfach der Playlist von wihel.de auf Spotify!
2 Kommentare
Ping- & Trackbacks