Tradition und Trend – Die IN-Bäcker
Dass ich in einigen Bereichen leidenschaftlicher Spießer bin, sollte hinlänglich bekannt sein. Das fängt damit an, dass wir – sofern möglich – um 20 Uhr auf der Couch sitzen und Nachrichten schauen oder am Wochenende lieber früh aufstehen und ordentlich was wegschaffen, statt Freitagabend feiern zu gehen. Schließlich hat so ein Wochenende nur eine begrenzte Halbwertszeit und die wollen wir so gut es geht ausnutzen.
Dazu gehört auch, dass am Samstag und Sonntag morgens einfach frische Brötchen auf den Tisch gehören – selbst wenn ich dafür durch die halbe Stadt fahren muss, was zwar umwelttechnisch alles andere als optimal ist, aber beim Frühstücksbrötchen mach ich nur ungern Kompromisse. In diesem Bereich bin ich sogar besonders spießig, denn als wir das letzte Mal Urlaub hatten – Zuhause, um einfach mal Klarschiff zu machen – hab ich auch da nur am Wochenende Brötchen geholt. Ganz anders im „richtigen“ Urlaub auf Föhr, da gab es jeden Tag welche. Will sagen: Das Frühstücksbrötchen an sich ist bei uns stark verknüpft mit Freizeit und Gemütlichkeit. Denn so ein Frühstücksbrötchen muss geehrt werden, da steckt immerhin viel Leidenschaft drin.
Ehrlicherweise muss ich aber auch zugeben, dass ich Anfang des Jahres darüber nachgedacht hab, mal auf TK-Brötchen umzusteigen. Ist halt doch einfacher, die Dinger in den Ofen zu schmeißen und zu warten – manchmal mangelt es eben doch an der nötigen Motivation, das Haus zu verlassen.
Gleichzeitig ging dann aber unsinnigerweise der Trend los, dass alle plötzlich nicht nur gehamstert haben, sondern auch einfach nicht mehr zum Bäcker gegangen sind – stattdessen wurde Zuhause gebacken. Kann man machen, aber a) nur wenn man es kann und b) aus besonderem Anlass. Ein Pandemie gehört halt nicht dazu. Und so hat es auch nicht lange gedauert, bis die ersten Bäcker um ihre Existenz fürchten muss, was im Grunde einfach nur unsinnig ist, weil es absolut keinen Anlass gab und gibt, nicht zum Bäcker zu gehen. Ich mein, die verstehen schließlich ihr Handwerk und wie verquer muss man im Kopf sein, dass man allein den Geruch von frischen Brötchen und Brot nicht zu schätzen weiß? Eben.
Vielleicht deswegen, vielleicht aber auch einfach unabhängig davon, hat das Deutsche Bäckerhandwerk e.V. im September ein kleines Video produziert, das die Vorteile des Bäcker-Besuches noch mal ganz nett zusammenfasst und auf den Punkt bringt. Lediglich der Sprecher ist einen Tick zu weit drüber – als Ausgleich gibt es dafür aber den Bäckerfinder.
Und der ist recht nützlich, gerade im Urlaub oder einfach außerhalb seiner gewohnten Umgebung – dort sind nämlich alle IN-Bäcker, die sich leicht in der Umgebung finden lassen und man sieht auch gleich, ob die nicht sogar noch eine besondere Auszeichnung für ihre Qualität ihr Eigen nennen dürfen.
Denn – und da kann man sagen was man will – beim Bäcker macht man keine Kompromisse. Schließlich startet man nur mit einem richtig guten Frühstück richtig gut in den Tag. Wer gern weitere Infos zum Thema haben möchte, schaut am besten hier vorbei oder auch bei Instagram.
[Mit freundlicher Unterstützung vom Deutsche Bäckerhandwerk e.V.]
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