Tristan Brusch – Hier kommt euer bester Freund
Tristan Brusch macht schon seit vielen Jahren Musik. Eigentlich schon seit immer. Der Sohn eines Violinisten wuchs mit klassischer Musik auf und komponierte schon als Kind – Tristan, ein kleiner Amadeus. Und absolut Wunderkind-haft ist, wie unverschämt gut sein deutschsprachiges Debüt-Album Das Paradies nun geraten ist.
Übrig von den Jahren der Klassik scheint allein die schlafwandlerische Sicherheit mit Komposition und Instrumentarium geblieben zu sein. Klanglich und in seiner Attitüde ist Das Paradies anarchisch, ausgelassen, extrem hip und somit alles andere als gestrig. Tristan Brusch vermengt gekonnt Stile wie friebrigen New Wave, discoiden Pop, Chansons und Breakbeats mit selbst erfundenen Synthie-Orgeln, die mal an das Gezirpe von Elfenwesen, mal an kreisende Helikopter und mal an Eisblumen erinnern.
Zwischen Extravaganz und Extrovertiertheit legt Brusch bewusst eine zweite Spur aus anrührenden Balladen, welche einfach zum Weinen schön sind – Punkt.
Thematisch ist Brusch radikal: Der Tod, die Liebe, der Sex, die Depression, der Feminismus, das Pariarchat und sogar der deutsche Mainstream – alles bekommt derart gekonnt entweder seine eigene Hymne oder sein Fett weg, dass man sich fragt, wo die ganzen anderen deutschen Pop-Acts ihre Nicht-Themen hernehmen. Für Brusch scheint die große, weite Welt nur so gepflastert mit Sing- und sagbarem. Tristan Brusch unterzieht den Hörer einer psychedelischen Genuss-Therapie an deren Ende nur eines warten kann: Das Paradies.
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