Wie damals auf Farbfernsehen gewechselt wurde
Eigentlich fand ich Geschichte in der Schule grundsätzlich recht spannend, wobei das definitiv auch ein Schulfach ist, das stark von der Kompetenz eines Lehrers abhängt. Wobei, das gilt eigentlich für alle Schulfächer und eigentlich auch fürs gesamte Leben: Wenn da irgendwo ein Idiot die leitende Rolle inne hat, kann mans auch direkt wieder lassen.
Zwischenzeitlich hatte ich aber einen guten Lehrer und der hat recht klar und deutlich historische Zusammenhänge rüberbringen können, sodass das für einen selbst nicht nur schlüssig ist, sondern auch Spaß macht. Was weniger Spaß macht: Die Themen. Denn gefühlt hatten wir immer nur drei Komplexe: Mittelalter, Französische Revolution und Nazis.
Und gerade das Thema Nazis wurde zumindest zu meiner Zeit extremst ausführlich und kleinteilig durchgenommen, was in dem Alter ab einem gewissen Punkt – den man schnell erreicht – einfach nur noch nervt. Rückblickend und auch auf die heutige Zeit schauend, sieht das schon wieder anders aus und es ist klar, dass das Thema absolut nicht „zu kurz behandelt“ werden darf, weil wir einfach dumm sind und vergessen, wie furchtbar die Zeit war und dass sie nie wieder kommen darf. Aber das will man als Teenager nicht hören und es hilft auch nicht, dass krampfhaft in die Köpfe prügeln zu wollen.
Was ich mir seit 2020 dahingehend zusätzlich als Frage stellen: Haben die Leute damals – nicht nur zur Nazi-Zeit, sondern auch davor – eigentlich gewusst, in was für einer geschichtsträchtigen Zeit sie lebten und dass man später mal darüber in der Schule unterrichten wird? Der Grund: Natürlich Corona, mittlerweile auch der Krieg.
Ich mein, die Dinge passieren, man selbst ist einfach mittendrin und gleichzeitig auch irgendwie ohnmächtig und doch ist das alles gerade irgendwie super bedeutend und ein menschheitsgeschichtliches Ereignis. Aber nimmt man das auch so wahr?
Gleiche Frage gilt auch für 1967, als man live im Fernsehen quasi das Farbfernsehen eingeführt hat. Das ist damals bei Channel 2 am 14. April passiert und erscheint heute ziemlich unspektakulär – aber geschichtlich und vermutlich auch technisch betrachtet war das eigentlich ein Meilenstein:
Schließlich würde heute ja kaum einer freiwillig dauerhaft oder zumindest vermehrt wieder schwarz-weiß schauen wollen.
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