Wie in der Ukraine Kunst vor dem Krieg gerettet wird
Laut Tracking-App hab ich in meinem Leben bisher 863 Filme gesehen, die Dunkelziffer dürfte allerdings noch eine ganze Ecke höher sein, schließlich fällt es irgendwann schwer, sich an jeden bisher gesehenen Film zu erinnern, gerade wenn da auch viel Mittelklasse-Kost dabei ist.
Tatsächlich bleibt da aber auch so mancher Film auf der Strecke, den ich schon vor Ewigkeiten schauen wollte, aber bisher nie dazu gekommen bin. Mal ist es fehlende Zeit, mal fehlende Empfehlung, die dann wiederum in fehlender Motivation resultiert – wenn ein Film sehr lange auf der Watchlist lebt, aber niemand so wirklich sagt, dass man den schauen muss, muss man ihn dann tatsächlich schauen?
Einer dieser Filme ist „Monuments Man – Ungewöhnliche Helden“. Vom Cast her ein absoluter No-Brainer, Clooney, Damon, Murray und Goodman machen selten richtigen Mist. Und auch die Story – Kunstschutzsoldaten sollen Kunstwerke und Schätze, die von Nazis geraubt wurden, aufklären, sicherstellen und zurückführen – ist mal was anderes und daher prinzipiell interessant. Allerdings wertet IMDb den Film nur mit 6,1 …
Tatsächlich scheint das Thema Kunst in Sachen Krieg aber oft eine sehr untergeordnete Rolle zu spielen. Irgendwo logisch, kein Kunstwerk dieser Welt ist mehr wert als das Leben von Menschen, auf der anderen Seite wird Kultur aber sehr oft unterschätzt – hat ja nicht zuletzt der eine oder andere Lockdown in den vergangenen Jahren gezeigt. Und auch im aktuellen Fall des Russland-Kriegs in der Ukraine hört man in den üblichen Medien sehr wenig über Kunst und Kultur, was aber nicht heißt, dass nicht auch dort verstärkt versucht wird, Kunst und Kultur zu erhalten und zu retten:
Despite the fact that it’s a war crime to target cultural heritage, cultural sites are often treated as a second front: looted, damaged, or destroyed as a way for an aggressor to assert power, demoralize an enemy, and control — or even erase — a cultural narrative.
From the very beginning of the Russian invasion of Ukraine, identity has been at the center of Putin’s agenda. And as cultural sites all over the country sustain damage, it is becoming increasingly clear that erasing the cultural and historical markers of Ukraine are a key facet of Russia’s plan.
Ukraine is home to a vast array of visual and material culture — museums, monuments, archives, and architecture — all of which is at grave risk of destruction, both collateral and intentional.
Weil Kultur eben auch wichtig ist. Mehr als wir oft glauben.
[via]
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