Wie Tunnelbewohner in New York leben
Ich hoffe ja noch immer, dass ich nicht der Einzige bin, der sich mit seiner eigenen Doofheit immer wieder selbst überraschen kann. Bei den wenigen Momenten, bei denen ich Code in irgendwelchen komischen Programmiersprachen schreibe, kommt das recht häufig vor, darüber hinaus sind die Momente zum Glück weniger häufig, dafür aber umso überraschender.
Ganz konkret: Das die Welt immer mehr vor die Hunde geht, ist ja hinlänglich bekannt und auch dass wir das eigentlich wissen, aber gerade die entscheidenden, handelnden Personen mit grober Unfähigkeit verkacken. Genauso, dass man eigentlich immer mit dem schlimmsten rechnen muss, um nicht komplett überrascht zu sein, sollten wir mindestens aus der Trump-Ära und dem Brexit gelernt haben, was eigentlich nur dazu führen kann, dass einen nichts mehr negativ überraschen dürfte – je absurder umso wahrscheinlicher.
Und doch war ich überrascht, dass es tatsächlich sowas gibt, was Erik Swanson mit Carlos jetzt als kleine Doku vor kurzem veröffentlicht hat. Denn Carlos lebt tatsächlich in den Tunneln New Yorks.
Carlos ist damit einer von vielen Obdachlosen, die es auch hierzulande gibt und über deren Lebensverhältnisse man hitzig diskutieren kann, was ich aber an dieser Stelle dieses Mal vermeide. War da früher recht festgefahren mit meiner Meinung, mittlerweile hat sich das leicht gedreht – aber auch hier sehe ich vor allem die Politik verantwortlich, mit Lösungen zu glänzen (und dass das möglich ist, haben die skandinavischen Länder mehrfach bewiesen).
Ich weiß auch gar nicht, ob das jetzt beeindruckend oder einfach noch viel schlimmer ist, als das, was man bisher von und bei Obdachlosen gesehen hat, aber Carlos hat in „seinem“ Tunnel sogar Strom und betreibt dort u.a. einen Kühlschrank und einen Computer.
An dieser Stelle sei auch der angepinnte Kommentar von Swanson unter dem Video empfohlen, der noch ein bisschen mehr zu Carlos nach dem Video erzählt.
[via]
3 Kommentare
Ping- & Trackbacks