Angesehen (03): Pastewka - Staffel 8 - Was is hier eigentlich los

Angesehen (03): Pastewka – Staffel 8

Angesehen (03): Pastewka - Staffel 8 | Kolumne | Was is hier eigentlich los?

Deutsche Serien, das ist kein leichtes Thema, zumindest nicht, wenn man einen einigermaßen qualitativen Anspruch hat. Dark hat da schon viel Arbeit geleistet, wobei ich auch hier vermehrt negative Stimmen vernommen habe, was allerdings einfach daran liegt, dass auch Dark den einen oder anderen Fehler macht, den deutsche Serien generell machen: Handlungsstränge, die im Nichts verlaufen, pseudo-schwangere Emotionsmomente und zum Teil wirklich aberwitzige Logikfehler. Wie gesagt, die gibt es auch bei Dark, werden aber dank visuell wirklich großartiger Arbeit gut überdeckt.

Visuell war Pastewka zu Sat1-Zeiten nicht wirklich etwas, mit dem man Preise gewinnen konnte und auch handlungstechnisch – jede Folge stand ja mehr oder weniger für sich – war das eher leichte Kunst. Aber es war eben genau die seichte Unterhaltung, die man gern noch mal zwischenschiebt, wenn es für eine neue Folge der “eigentlichen” Serie schon zu spät ist, aber man auch noch nicht direkt ins Bett gehen will.

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Was Pastewka aber vor allem herausragend gemacht hat: der Humor gepaart mit dem autobiografischen Ansatz – man kommt recht schnell an den Punkt, dass man glaubt, ein erzählt aus seinem Leben und all den Missgeschicken, in die er sich zum Teil selbst hineinmanövriert. Sei es nun durch die dann doch zu groß geratene Portion Faulheit oder schlichtweg die Sucht nach der nächsten Folge seiner Lieblingsserie, was wiederum dazu führt, dass er “einer von uns” ist, die wir doch auch jeder Folge entgegenlechzen.

Dann irgendwann war Schluss mit Pastewka auf Sat1 und es wurde ruhig – bis die Meldung kam, dass Amazon die 8. Staffel bieten würde. Ich weiß nicht, ob Sat1 einfach keinen Bock mehr hatte oder Amazon schlichtweg das bessere Paket geliefert hat – im Zweifel kam direkt beides zusammen. Aber für Pastewka hätte es nicht besser laufen können.

Wir haben die neue Staffel in nicht mal zwei Tagen durchgesuchtet, was nur bedeuten kann: entweder war sie recht kurz oder unfassbar gut – in diesem Fall beides. 10 Folgen gab es und allein die erste Folge (mit 52 Minuten auch nicht gerade kurz) bot schon einen großartigen Auftakt. Wer sich vorher informierte, weiß grob, dass Bastian sich von Anne trennt, das alles aber eher durch ein Missverständnis passiert – mit schwerwiegenden Folgen, wie es bei Pastewka üblich ist. Da nachfolgenden Folgen haben dann wieder eine “normale” Länge von grob einer halben Stunde, verlieren aber auch nicht an Qualität – im Gegenteil, Pastewka ist seit längerem mal wieder ein Beweis, dass auch eine deutsche Comedy-Serie großen Spaß machen kann.

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Das fängt bei den zahlreichen kleinen Details in seinem neuen, fahrbaren Zuhause an, geht über seine Serienlandschaft – er hat GoT für sich entdeckt und durchlebt genau die Momente, die wohl jeder GoT-Gucker nur zu gut kennt im Zeitraffer (erneut Stichwort “einer von uns”) bis hin zum Finale der Staffel. Ob Happy End oder nicht, lass ich an dieser Stelle mal offen – aber auch hier zeigt sich, dass auch eine deutsche Serie mit dem Unvorhergesehenen punkten kann.

Wir hatten jedenfalls eine große Menge Spaß, haben Smartphone und Macbook ganz bewusst dabei zur Seite gelegt und können es eigentlich kaum erwarten, die nächste Staffel zu sehen. Problem nur: derzeit ist noch gar nicht klar, ob und wann und wo sie kommt. Just heute hat man bekannt gegeben, dass die 9. Staffel in Auftrag gegeben wurde – juhu!

Klare Anguckempfehlung von mir!

Alle Bilder @ Amazon

Über Martin

Technikbegeistert und immer auf der Suche nach spannenden, beeindruckenden und/oder lustigen Themen schreibt Martin neben seinem Hauptberuf täglich mehrere Artikel für wihel.de. Oder wie er es beschreibt: Andere teilen ihre Internetperlen lediglich mit ihren Freunden, wir teilen Sie mit allen, die es interessiert.

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