Das Leben als Schalke-Fan ist kein einfaches
Alle paar Jahre denk ich mir immer mal wieder: Eigentlich könntest du ja mal wieder richtig Fan werden. Mit Merchandising-Kauf, regelmäßigen Stadion-Besuchen und an sich auch gern mal dem einen oder anderen Auswärtsspiel. Schließlich ist das letzte Mal schon eine ganze Weile her, hat aber dennoch nahezu immer Spaß gemacht.
Und dann fällt mir wieder ein: Das kostet keine ganz unerhebliche Summe Geld, ist ziemlich zeitintensiv und die Nerven, die man dabei lässt, gibt einem ja auch keiner zurück. Ebenso: das hat halt früher doch nicht alles Spaß gemacht. Klar, da war die Konstante, alle zwei Wochen Samstags keine Zeit für irgendeinen Mist zu haben, weil man ins Stadion „muss“ und die Aufstiegssaison war schon ein kleines Highlight mit schönem Ausgang – aber direkt danach eine Klasse höher sah die Welt dann eben doch anders aus und es ging direkt wieder runter.
Genauso hat Fußball eben nur bedingt etwas mit Romantik zu tun und wenn du dann nach und nach siehst, wie die Aufstiegshelden einer nach dem anderen aussortiert wird und durch irgendwelche seelenlosen Lohnarbeiter ersetzt werden … das ist fast so schlimm, wie das eigene Fallenlassen besagter Helden, weil man selbst vergessen hat, dass die das Fußball spielen nicht von heute auf morgen verlernt haben.
Außerdem werden die Vollblutfans natürlich sagen, dass man nicht einfach entscheidet, Fan zu sein – als Fan wirst du geboren. Oder eben nicht. Wenn deine Mutter dich nicht schon im eigenen Leib mit ins Stadion genommen hat, dann brauchst du jetzt auch nicht mehr anfangen.
Ist natürlich Quatsch, aber das ist das Fan-Sein an sich ja ohnehin ein bisschen und jeder kann es sehen wie er will – ich denk dann danach einfach wieder an was anderes, denn als Resultat reicht mir dann eben doch die Sportschau Samstag für zwei Stunden. Kommt günstiger und ist nicht so nervenaufreibend.
Und gerade die Nerven darf man nicht unterschätzen, wie auch Lennart Röthemeyer eindrucksvoll beweist, denn der Schalke-Fan hat sich beim Spiel zwischen Schalke und Dortmund mitfilmen lassen und was soll ich sagen? Mein Nachmittag war deutlich entspannter:
Schalke-Fan Lennart Röthemeyer hat uns daran teilhaben lassen, wie er das erste Geisterderby gegen Dortmund erlebt hat. Vor dem Fernseher hat er geschwitzt, geflucht und geschrien, doch Geisterspiele lehnt er eigentlich ab.
Hoffe, er hat sich mittlerweile wieder beruhigt. Wobei, so scheiße wie Schalke noch immer spielt …
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