Die japanische Kunst des Shokuhin Sampuru
Man sagt ja allgemein, dass die Japaner, Chinesen und ganz allgemein Asiaten zumindest in Teilen schon dermaßen in der Zukunft leben, dass sich der Rest der Menschheit gar nicht mehr anstrengen braucht, um das noch irgendwie aufzuholen. Funktioniert einfach nicht.
Was witzig und absurd ist, weil es oft nur sehr kleine Kniffe sind, die dort vorgenommen werden und mich auf die Gesellschaft zumindest in dem jeweiligen Bereich neidisch werden lassen. Ich mein, es braucht an sich nicht viel, um zum Beispiel nach einem Fußballspiel das Stadion gemeinsam sauber zu machen – sieht man aber eben nur dort bzw. bei den jeweiligen Fans.
Oder dass dort Bahnen bereits als unpünktlich gelten, wenn sie nur 10 Sekunden zu spät sind … gut, das ist dann tatsächlich ein Bereich, in dem in Deutschland Hopfen und Malz verloren sind.
Aber es gibt eben auch Bereiche, die kann man sich nur an den Kopf packen. Unter keinen Umständen möchte ich die Arbeitsbedingungen dort mit denen von hier tauschen, auch die Schere zwischen Arm und Reich ist hierzulande schon abartig groß, dort aber noch mal eine ganz andere Hausnummer.
Und auch beim Shokuhin Sampuru bin ich nicht sicher, ob das jetzt Fortschritt oder großer Quatsch ist. Dabei handelt es sich um die Kunst, Lebensmittel aus Materialien herzustellen, die für die Ewigkeit halten. Plastik und Wachs sind da sehr beliebt und den Ursprung hat das ganze wohl im Jahr 1917 gehabt. Ziel ist dabei, dass man den Leuten bereits schon in den Schaufenstern ermöglicht, zu sehen, was es dort eben zu essen gibt.
Womit wir beim fraglichen Punkt wären: Wenn das ohnehin unecht ist, ist auch nicht garantiert, dass das Essen auf dem Teller dem entspricht, das man im Fenster gesehen hat. Wir alle kennen die McDonald's-Werbung und wissen, was am Ende in der Burger-Schachtel enthalten ist.
Ganz am Anfang hat man damit aber auch erstmal versucht, den Landsleuten das fremdartige Essen aus Europa und Amerika zu erklären. Noriko Watanabe ist Künstlerin in diesem Bereich und zeigt uns mal, wie man unechtes Essen macht:
Wobei die Japaner vermutlich auch die Einzigen sind, die wirklich dafür sorgen, dass das auf dem Teller genau so aussieht.
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