Dokumentation: Alles aussteigen - Ein S-Bahnhof und die Wende
Dass wir große Fans von guten Dokus sind, sollte kein Geheimnis sein und auch nicht, dass wir ebenso große Fans von einer Vielzahl an Dokumentationen des NDR sind. Wie so richtig spießig-alte Leute, die ihre gezahlten GEZ-Gebühren bis zum letzten Cent ausreizen, weil „man zahlt ja schließlich dafür“.
Tatsächlich ist uns die GEZ aber eigentlich scheiß egal, man muss den Mist ja ohnehin zahlen, egal ob man die Programme nun schaut oder nicht. Dennoch: der NDR weiß wie man gute Dokumentationen macht und prinzipiell gilt bei uns Zuhause erstmal, dass man da vorbehaltlos reinschauen kann und nur in seltensten Fällen enttäuscht wird. Man muss aber auch sagen: Es ist nicht schlimm, wenn man sich die Dokus nicht anschaut. Denn so ein bisschen belanglos sind die schon und ob man jetzt weiß, wie Senf hergestellt wird oder was irgendein Bauer den ganzen Tag treibt ... ist spannend, aber nicht lebensverändernd.
Was tatsächlich aber jeden Tag ein bisschen mehr schade wird: Angebot und Nachfrage an NDR-Dokumentation ist vollkommen unausgeglichen. Mittlerweile haben wir alle wesentlich sehenswerten Dokumentationen durch und stellen immer öfter fest, dass der NDR hier an dieser Stelle auch viel recycelt, sowohl in den Dokus selbst als auch in anderen Sendungen, in denen immer wieder Teile daraus eingestreut werden. Da muss langsam mal wieder Nachschub kommen, ansonsten wird das irgendwann doch lächerlich und dann leidet sowohl Qualität als auch der Gesamteindruck des Senders allgemein.
Und dann braucht man sich auch nicht wundern, wenn ich mich als Zuschauer nach Alternativen umschaue. Zum Beispiel die nachfolgende Doku. Die hat, soweit ich weiß, absolut gar nichts mit dem NDR zu tun, fühlt sich deswegen auch ganz anders an, ist aber dennoch sehenswert – allerdings auch ein bisschen belanglos. Wobei ich mittlerweile nicht mal sicher bin, ob das nicht ohnehin für alle Dokumentationen gilt ...
Ein S-Bahnhof und die Wende. Gefühlvolle Dokumentation über das Leben an der S-Bahnstation Oranienburg (Endstation der Linie S1), nach der Wiedervereinigung produziert. Hier stranden desillusionierte Menschen ohne Arbeit. Andere gehen ihrer geregelten Arbeit als Blumenverkäufer, ABM-Schwester in der Seelsorge, Bundesgrenzschutzpolizist und S-Bahn-Reinigungskraft nach.
Ein sehr schönes Zeitdokument, oder?
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