Ein Kochbuch für Betrunkene
Beinahe hätte ich doch geschrieben, dass ich großer Fan von Kochbüchern bin, was aber maximal gelogen wäre, denn ich besitze nicht ein einziges. Line dafür umso mehr, was das zumindest auf unseren Haushalt betrachtet wieder mehr als ausgleicht. Auf der anderen Seite: Muss ich überhaupt Kochbücher besitzen, um sie gut finden zu können? Mal wieder Fragen über Fragen, bei denen man auch ohne Antwort problemlos weiterleben kann.
Was ich aber an Kochbüchern tatsächlich mag: Sie sind im Grunde der Beweis dafür, dass eigentlich jeder kochen kann. Es steht ja schließlich alles haargenau drin – lediglich Anleitung befolgen und es sollte eigentlich kein Probleme geben. Gut, der eine oder andere Kochbegriff ist dann doch verwirrend. So verwirrend, dass mir vor Schreck gar keine guten Beispiele eingefallen sind und ich stattdessen wirklich danach googeln musste, mit dem Ergebnis, dass es einfach übertrieben viele Fachbegriffe beim Kochen gibt. Das wirkt dann leider auch schnell so, dass sich Kochen selbst viel wichtiger nimmt, als es eigentlich sein sollte, ist aber auch ein Problem, mit dem ich mich gar nicht beschäftigen will. Das hat dann sehr viel mit Befindlichkeiten und sonstigem Unsinn zu tun, das muss jetzt einfach nicht sein.
Man kann Kochbücher aber auch einfach als Inspiration nutzen. Line und ich sind ja nun auch so lange zusammen, dass ein Großteil unserer Gespräche daraus besteht, was wir am Wochenende essen und wo wir wann den Wocheneinkauf erledigen. Okay, ganz so schlimm ist es nicht, aber es ist auch ein Ritual geworden, dass wir eben darüber sprechen. Und dann werden wieder Kochbücher gewälzt und geschaut, wo sie überall Klebezettel reingeklebt hat – nicht selten um dann doch was zu kochen, was wir in jüngster Vergangenheit gegessen haben. Sichere Bank und so.
Eine sichere Bank dürfte auch das neue Kochbuch der neuseeländischen Feuerwehr sein. Klingt zwar direkt komisch, dass ausgerechnet die Feuerwehr ein Kochbuch rausbringt, aber die Geschichte dahinter macht es logisch. Denn ein nicht unerheblicher Teil an Feuern entsteht durch die Unsachgemäße Handhabung von Küchenutensilien und -gerätschaften, meist in Verbindung mit Alkohol. Don’t drink and cook, wenn man so will, weil man dann zum Beispiel den Herd vergisst.
Und genau deswegen hat die Feuerwehr mit You’re Cooked ein Kochbuch entwickelt, dass vollgestopft ist mit Rezepten, die man problemlos betrunken zubereiten kann und gleichzeitig sicher ist, dass die eigene Bude nicht abfackelt:
Fraglich ist da nur noch, ob man auch betrunken sein muss, wenn man das Zeug ist.
[via]
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