Gedanken-Tüdelüt (30): Warum das mit mir und Android einfach nichts mehr wird - Was is hier eigentlich los

Gedanken-Tüdelüt (30): Warum das mit mir und Android einfach nichts mehr wird

Gedanken-Tüdelüt (30): Warum das mit mir und Android einfach nichts mehr wird | Kolumne | Was is hier eigentlich los?
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Gestern hat also Google nun zum großen Zusammentreffen gerufen und neue Smartphones präsentiert. Ich hab es mir ehrlich gesagt nicht angeschaut, genauso wie ich die letzte Apple Keynote nicht gesehen habe. Dank den eifrigen Internetmenschen bekommt man wenige Stunden später ja sowieso alles komprimiert serviert, da muss man sich das ewig lange Marketing-Amazing-Wonderfull-Incredible-Bla Bla nicht selbst antun.

Zudem werde ich wahrscheinlich in diesem Leben nicht mehr mit Android warm, was an sich okay ist, für die wirklich gute Hardware, die man mittlerweile außerhalb von Apple bekommt, aber sehr schade ist. Konkretes Beispiel: das Honor 8.

Im Rahmen einer Kooperation hab ich ein bisschen Spielgeld zur Verfügung bekommen und da Apple mit dem iPhone 7 lediglich für Kamera-Enthusiasten ein bisschen Spaß ins Spiel gebracht hat, hab ich mich nach Alternativen umgesehen. Das Honor 8 war da direkt von Anfang an in der engeren Auswahl, schlichtweg weil es wirklich fantastisch aussieht, von den Spezifikationen her locker mit der Oberklasse mithalten kann und auch preislich ziemlich okay ist. Nichts, was man sich jeden Tag kaufen würde, aber auch keine Investition, wie man sie für Cupertino-Geräte tätigen muss.

Ein paar Tage habe ich damit rumgespielt und das hat sich auch ziemlich okay angefühlt. Zumindest vom Gerät her. Aber so ein Smartphone ist eben nicht nur Spielzeug, sondern soll mir auch den Alltag erleichtern – ich hab da tatsächlich Ansprüche, die für manchen recht gering sind, bei denen ich aber zu keinen Kompromissen bereit bin. Und die liegen allesamt im Software-Bereich, zum Teil bei Android selbst, zum Teil aber auch einfach bei den App-Entwicklern.

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Was bei mir definitiv wie geschnitten Brot funktionieren muss: E-Mails. Ich möchte eine Notification genau dann bekommen, wenn die E-Mail bei mir im Postfach landet. Nicht nach 1 Minute, nicht nach 5, nicht nach 10, sondern sofort. Auf gewisse Dinge muss ich einfach schnell reagieren können, gleichzeitig will ich mich nicht auf Intervalle verlassen, denn die saugen den Akku schneller leer als Gina Wild zu ihren besten Zeiten.

Dafür gibt es tatsächlich eine Lösung und das ist die GMail-App. Die kenn ich bereits von iOS und bringt auf Android sogar gemeinsame Postfächer mit. Warum nur auf Android, wird wohl für immer ein Rätsel bleiben, aber seis drum. Das Blöde an der App ist aber: es gibt weder eine Ansicht, die mir lediglich die ungelesenen E-Mails zeigt, noch eine Notification-Bubble am App-Icon.

Gerade die fehlende Gruppierung der ungelesenen Nachrichten kann ein echtes Problem sein, nämlich immer dann, wenn ich bereits Mails zwischendrin gelesen habe und darunter noch ungelesene kleben. Ich will nicht bis ins Unendliche scrollen um sichergehen zu können, dass ich nun alle gefunden habe.

Aber auch hierfür gibt es Alternativen, zum Beispiel BlueMail. Sieht nicht ganz so sexy aus, hat aber ebenfalls gemeinsame Posteingänge und sogar einen App-Icon-Zähler für ungelesene E-Mails. Toll.

Dachte ich zumindest, denn der Zähler zählt nicht wirklich. Stattdessen werden zwar über Push neue Mails registriert, die Anzahl aber lediglich addiert. Bedeutet im Umkehrschluss: bearbeite ich meine Mails am Rechner oder iPad, wird nicht parallel auf dem Telefon synchronisiert. Schau ich also nach einer Stunde wieder auf das Telefon, hab ich offenbar Massen an Mails bekommen – die aber alle schon bearbeitet sind.

Überhaupt das ganze Notification-System scheint mir eher unpraktikabel. Auf dem Lockscreen werden je nach App die Meldungen einfach zusammengefasst (was totaler Blödsinn ist. Ich will da nicht nur sehen, dass ich 5 E-Mails bekommen hab, sondern welche und von wem. Gilt im übrigen auch für andere Apps), gleiches Spiel im Notification Center selbst. Zwar bekomm ich ein kleines Icon in der Statusleiste angezeigt, aber ich sehe weder, wie viele Meldungen es sind, noch um was es für Meldungen es sich konkret dreht. Bedeutet also: ich muss jedes Mal genauer nachschauen und deutlich öfter feststellen, dass nicht jede Meldung meine Aufmerksamkeit gebraucht hätte.

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iOS löst das für mich dann schon deutlich besser. Auf dem Lockscreen stehen alle Meldungen kurz angerissen, dafür aber einzeln, sodass ich sehen kann, ob der kurze Blick aufs Display reicht oder ich doch aktiv werden muss. Anhand der einzelnen Notification-Zahlen an den Apps seh ich, ob ich mal wieder irgendwo reinschauen muss oder ob ich – um bei den Mails zu bleiben – nicht doch noch etwas warten kann, weil es bisher nur zwei Mails sind.

Auch das E-Mail-Setup selbst funktioniert einfach besser. Ich nutze dank Jailbreak einen Tweak, der mittels GMail-App checkt, wenn eine Mail frisch im Posteingang eintrifft und holt mir instant über die Hauseigene Mail-App die neue Mail aufs Smartphone. Ist natürlich nervig, dafür extra noch die GMail-App installiert haben zu müssen, funktioniert aber dennoch außerordentlich gut. Und wäre an sich auch gar nicht nötig, gäbe es in der Gmail-App sowohl den only-Ungelesen-Filter sowie gemeinsame Posteingänge. Wie gesagt, nur Google weiß, warum es hier Unterschiede zwischen iOS und Android gibt.

Gut möglich, dass ich auch einfach nur zu doof bin, all diese kleinen Einstellungen auch auf einem Android-Smartphone so zurecht zu biegen, dass es für mich funktionieren würde. Auf der anderen Seite muss man dann aber auch sagen: wenn ich das schon nicht hinbekomme, wie soll dann mein Vater das hinkriegen. Oder Line? Oder deine Mudda?

Wirklich kleine Punkte, die vielleicht auch nur für mich essentiell sind. Aber es sind eben die Punkte, warum ich lediglich neidisch auf die Hardware so mancher Android-Smartphones schiele – in Sachen OS ist mir der Spaß aus Cupertino aber einfach lieber. Irgendwie schon sehr schade, denn das Honor 8 ist an sich ein echt schönes Smartphone. Nur eben mit dem falschen OS.

Über Martin

Technikbegeistert und immer auf der Suche nach spannenden, beeindruckenden und/oder lustigen Themen schreibt Martin neben seinem Hauptberuf täglich mehrere Artikel für wihel.de. Oder wie er es beschreibt: Andere teilen ihre Internetperlen lediglich mit ihren Freunden, wir teilen Sie mit allen, die es interessiert.

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