Obdachlosigkeit: Wie Deutschland sie bis 2030 beenden will
Bis vor ein paar Jahren hab ich noch felsenfest behauptet, dass in Deutschland niemand obdachlos sein müsste, der es wirklich nicht will – gibt ja schließlich mindestens Hartz4 (oder wie auch immer das nun heißt), die einen einigermaßen auffangen können und überhaupt leben wir doch in einem Sozialstaat.
Mittlerweile bin ich ein ganzes Stück schlauer geworden und kann sagen: Das war schon recht naiv damals und dass man durchaus in Deutschland schneller auf der Straße landen kann, als man glaubt.
Das viel schlimmere ist aber eigentlich: Ist man dort erstmal gelandet, hat man eigentlich so gut wie keine Chance mehr, von dort wegzukommen, allein schon wegen des wunderbaren Teufelskreises, dass man für eine Wohnung einen Job braucht, aber ohne Wohnung so einen kaum bis gar nicht findet.
Und irgendwann landet man in einer Gesellschaft, in der vor allen Privatmenschen und gemeinnützige Organisationen dafür sorgen, dass die Menschen wenigstens ein bisschen Hilfe bekommen – so viel zum Thema Sozialstaat. Natürlich wird hier auch politisch ab und an was gemacht, aber mir fällt da spontan nichts ein – immerhin gibt es aber nun wohl den Plan, die Obdachlosigkeit in Deutschland bis 2030 zu beenden. Klingt gut, ist halt nur doof, dass es dafür noch gar keinen richtigen Plan gibt.
Der Witz ist: Den braucht es eigentlich gar nicht, denn andere Länder zeigen bereits, wie es geht. Finnland zum Beispiel hat relativ leicht erkannt, dass der Schlüssel zum Erfolg eine feste Wohnstätte ist (was im Übrigen noch nicht mal eine finnische Idee ist, sondern wohl aus den Staaten kommt). Das Ergebnis: 1989 gab es in Finnland mehr als 15.000 Obdachlose, 2021 sind es noch 4.000, 2027 will man bei 0 angekommen sein.
STRG_F hat sich dem Thema angenommen und schaut auf den aktuellen Stand in Deutschland:
Worte und Taten … nach wie vor zwei Paar Schuhe …
[via]
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