Schaulustige – Sei kein Gaffer
Mindestens genauso schlimm wie die Unfähigkeit, eine Rettungsgasse zu bilden sind die Knalltüten, die man hinlänglich als Gaffer bezeichnet. Menschen, die dank der Technik mit Smartphones und Co. auf bei Unfällen draufhalten und dabei nicht nur Anstand vermissen lassen, sondern immer öfter Rettungskräfte behindern. Die nächste Form davon hab ich vor einigen Tagen gelesen, in dem irgendwelche Vollidioten Einsatzkräfte der Feuerwehr angegriffen haben – ich weiß leider nicht mehr, in welchem Kontext, aber verdammt nochmal, das sind Feuerwehrkräfte. Die machen mal so gar nix, außer Feuer löschen – da gibt es einfach nichts anzugreifen.
Und selbst wenn man weder mit Unfall, noch mit den Gaffern irgendwas am Hut hat, wird man zwangsweise mit ihnen konfrontiert – muss man nur mal beobachten, wenn sich auf der Autobahn mal wieder ein Unfall ereignet hat und man eigentlich zügig daran vorbeifahren sollte. Es ist einfach unglaublich, wie viele dazu nicht in der Lage sind.
Mit dem Thema Gaffer beschäftigt sich auch der nachfolgende Film, der von der Freiwilligen Feuerwehr Osnabrück, dem Bürgerverein Wüste e.V. und den Filmemachern Elena Walter und Emanuel Zander-Fusillo von der Blickfänger GbR ins Leben gerufen wurde.
Oscar-verdächtig ist das alles nicht, das Thema selbst aber dennoch enorm wichtig:
Der Film soll eine gesteigerte öffentliche Wahrnehmung für das Thema „Schaulustige bei einem Rettungseinsatz“ bewirken und dazu auffordern kein Gaffer zu werden.
Drei junge Erwachsene fahren an einem Einsatz der Feuerwehr bei einem schweren Verkehrsunfall vorbei. Sie steigen aus, nähern sich dem Unfall und machen Fotos, die sie im Internet posten. Angestachelt durch ihre Neugier und die Reaktionen aus dem Netz, nähern sie sich immer weiter dem Unfallort, um noch spektakulärere Bilder machen zu können. Was als harmloses Spiel beginnt, wird zunehmend zu einem voyeuristischen Exzess, der bis zur Behinderung der Rettungsarbeiten führt.
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