Gedankentüdelüt (82): 5 Tage ohne Internet oder „Eine Zeitreise in die 90er“ - Was is hier eigentlich los

Gedankentüdelüt (82): 5 Tage ohne Internet oder „Eine Zeitreise in die 90er“

Gedankentüdelüt (82): 5 Tage ohne Internet oder „Eine Zeitreise in die 90er“ | Kolumne | Was is hier eigentlich los?

Ich hatte es schon in der Wochenzusammenfassung erwähnt: seit letzten Donnerstag standen wir ohne Internet und Telefon da. Der erste Gedanke war direkt, ob wir denn die Rechnung nicht bezahlt hätten – ein absurder Gedanke, ist doch hinlänglich bekannt, dass man mit Bloggen scheiß reich wird.

Es konnte sich also tatsächlich nur um eine technische Störung handeln. Nicht weiter schlimm, ich bekomm von der NAS immer wieder mal Mails, wenn sie weint, weil sie nicht nach Hause telefonieren kann. Solange wir im Büro sind, juckt das nicht weiter, aber die zweite Mail – „juhu, ich bin wieder online“ – blieb dann überraschend aus. Nun gut, dauert es halt länger, nichts weswegen man nervös werden müsste.

Wurden wir dann aber doch, sind hart beim Kundenservice eskaliert und heute – 5 Tage später, sind wir endlich wieder ein vollwertiges Mitglied der (Online)Welt. Die 5 Tage haben aber auch gezeigt, wie abhängig wir mittlerweile vom Internet sind:

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Fernsehen

5 Tage, in denen wir tatsächlich gezwungen waren, wieder komplett auf lineares Fernsehen umzusteigen. Bedeutet letztendlich, dass man sich den Werbeblöcken nicht entziehen kann und das nehmen muss, was einem vorgesetzt wird. Da wir auch keine Fernsehzeitschrift besitzen und ich auf eine App setze, wussten wir nicht mal, was das war.

Musik

Man könnte den Fernseher nun einfach ausschalten und stattdessen Musik hören, vielleicht sogar was lesen. Doof allerdings, dass wir uns nahezu komplett von physischen Medien getrennt haben – wir haben doch Spotify und Spotify hat ja ohnehin fast alles, warum sollten wir uns da die Wohnung mit CDs und Co. zumüllen? Nun ja …

Klar, Radio kann man auch hören, aber weiß eigentlich noch überhaupt jemand, wie viel da gelabert wird? Und wie oft immer die gleichen Songs kommen? Man könnte fast meinen, dass in den letzten 20 – 30 Jahren gerade mal 10 Songs rausgebracht wurden. Und die sind noch nicht mal gut, werden einem aber durch Dauerschleife ins Hirn gebrannt. Es ist der Wahnsinn.

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Nachrichten

Was ebenfalls zu meiner Routine gehört: das Checken diverser Nachrichtenapps. Dank total miesem Handyempfang fiel aber auch das ohne W-Lan mehr als flach – wir wussten einfach nicht was los war. Die Regionalnachrichten haben wir ebenfalls verpasst, weil wir am Wochenende in der Regel mittlerweile ausschlafen und den Kram per Mediathek ca. eine halbe Stunde später schauen. Aber für die Mediathek braucht man was? Genau, Internet …

Bloggen

Und dann ist da ja noch das Bloggen. Bisschen Texte schreiben und Bilder hochladen bekommt man noch relativ einfach per Smartphone-Datenvolumen hin – aber der ganze Kram muss ja auch erstmal gefunden werden. Und wer erinnert sich denn noch daran, wie wir Videos in einer Qualität geguckt haben, die noch Jahrhunderte von üblicher SD-Qualität entfernt war?

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Fazit

Ein rechtes Fazit kann ich gar nicht ziehen, außer vielleicht, dass wir irgendeinen Backup-Plan brauchen, wenn die Leitung mal wieder ausfällt. Bemerkenswert fand ich allerdings, wie auch Line die Decke hochgegangen ist, weil wir einfach so dermaßen in die 90er zurück katapultiert wurden – das fand ich direkt schön. Endlich versteht sie mich.

Überlebt haben wir es dennoch und vermutlich hätten wir auch noch ein paar Tage länger ausgehalten. Dennoch: ich muss das nicht wiederhaben. Wirklich nicht.

Über Martin

Technikbegeistert und immer auf der Suche nach spannenden, beeindruckenden und/oder lustigen Themen schreibt Martin neben seinem Hauptberuf täglich mehrere Artikel für wihel.de. Oder wie er es beschreibt: Andere teilen ihre Internetperlen lediglich mit ihren Freunden, wir teilen Sie mit allen, die es interessiert.

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