Wie Uhrwerkschrauben gemacht werden
Vor ein paar Wochen haben wir schon mal angeschaut wie Schrauben gemacht werden und das war zugegeben wenig überraschend, wenn auch Schrauben schon eine ziemlich gute Erfindung sind. Dennoch, es gibt eigentlich keine Rechtfertigung, warum man sich noch mal anschauen sollte, wie andere Schrauben gemacht werden, denn das Prinzip einer Schraube hat sich nicht geändert und entsprechend eigentlich auch der Herstellungsprozess nicht.
Aber es ist mindestens eine gute Gelegenheit mal einen Schwank aus meinem anderen Hobby zu erzählen: dem 3D-Druck. Dank übertriebener Investition bin ich mittlerweile in einem Stadium angekommen, dass ich mehr drucke als einstelle (was gut ist, denn das war es immer, was ich wollte) und entsprechend auch größere Projekte umsetze. Letzte Woche zum Beispiel hab ich einen Umspuler fertiggestellt, den ich brauche, weil manche Filament-Rollen nicht in mein Abroll-System passen. Das könnte man auch alles per Hand oder zumindest mit einer Bohrmaschine machen, aber das Ergebnis der Aufwicklung ist dann bescheiden.
Und auch bei diesem Umspuler gibt es ein paar Schrauben und Gewinde, natürlich alles gedruckt. Genau das bringt aber auch mit sich, dass das oft nur bedingt passt, weil man eben doch dafür viel einstellen müsste und man trotzdem mit leichten Varianzen leben muss. So passte dann auch eine Schraube so gar nicht in ihr eigentlich dafür vorgesehenes Gewinde. Ich, beinahe schon am Verzweifeln, dachte schon, ich müsste den Bums noch mal drucken, hatte dann aber doch einen kleinen MacGyver-Pfuscher-Moment! Denn glücklicherweise ist nicht vorgesehen, dass man die Schraube auch wieder lösen muss – also das Bunsenbrenner-Moped angeschmissen, Gewinde und Schraube etwas angewärmt und dann einfach mit etwas Gewalt zusammengedängelt. Lief wie Butter, lässt sich aber auch nie wieder voneinander trennen, was hier ja auch das Ziel war.
Mit Brenner und Gewalt kommt man beim nachfolgenden Video allerdings nicht sehr weit – hier ist eher Fingerspitzengefühl und ein gutes Auge gefragt, denn es geht um Schrauben für Uhrwerke. Und die sind bekanntermaßen extrem klein und filigran:
Super faszinierend, aber absolut nix für mich – ich würd das Ding direkt verlieren, sobald es fertiggestellt ist. Wenn nicht schon vorher.
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