Ein nächtlicher Spaziergang durch Leipzig
Es gab mal eine Zeit, da war ich schon ein bisschen stolz auf meine Heimatstadt Leipzig. Was eigentlich völliger Quatsch ist, weil man selbst so überhaupt keinen Einfluss darauf hat, wo man wie in welche Situation auf die Welt kommt, und wie soll man denn auf etwas stolz sein, auf das man so gar keinen Einfluss gehabt hat? Wobei, manchmal bin ich auch auf die Leistung anderer stolz … scheinbar doch schwieriger als gedacht. Jedenfalls war ich recht glücklich ob des Umstands, dass hier der Zufall scheinbar mal gut mitgespielt hat.
Denn Leipzig hat sich damals als die coole Stadt in Sachsen hervorgetan. Recht viele Studenten, alles irgendwie so ein bisschen im Aufbruch – die spätere Bezeichnung, dass Leipzig das neue Berlin wird, kommt ja nicht von ungefähr und ich mein, Berlin war irgendwann auch mal cool. Auf der anderen Seite: Wenn man weiß, was aus Berlin geworden ist, will man auch nicht, dass der eigenen Heimatstadt das gleiche widerfährt.
Aber da ist halt auch immer die Hoffnung, dass der Mensch doch noch mal aus seinen Fehlern lernt und warum nicht vielleicht genau jetzt? Wehrt sich ja schließlich keiner dagegen, dass doch alles gut wird, oder?
Und dann kam halt Corona und die Bekloppten, die glaubten, dass es genau jetzt wieder an der Zeit ist, auf die Straße gehen zu müssen. Hat ja schließlich schon mal kurz vorm Mauerfall geklappt, dann muss das ja jetzt auch funktionieren – ignorierend, dass dem Virus solche Zusammenkünfte nicht nur scheiß egal, sondern sogar ziemlich willkommen sind. Wie die Zahlen danach hochgeschossen sind, lässt sich problemlos noch mal nachschauen.
Überhaupt ist Sachsen mittlerweile unfassbar schwierig geworden, gerade was die politische Landschaft angeht. Was insgesamt natürlich sehr traurig ist, wer sich damit ein bisschen näher beschäftigt, wird aber auch feststellen, dass das gar nicht so überraschend ist, wie manche gern tun wollen.
Wie dem auch sei, zurück zu guten Nachrichten: Nachdem Outro vor einer Weile durch das nächtliche Hamburg spaziert ist, ist nun Leipzig an der Reihe. Erneut mit musikalischer Untermalung, die nicht ganz mein Fall ist, aber es macht Spaß, einfach zuzuschauen, wie da eine bekannte Ecke nach der anderen auftaucht:
Wie beim letzten Mal seien entsprechend auch die anderen Videos des Kanals wärmstens empfohlen. Außer das aus Dresden – als Leipziger muss ich das sagen.
[via]
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