Windows – Ein Blick in fremde Leben
Was mir fehlt, seitdem ich regelmäßig Auto fahre: die Blicke in fremde Wohnungen. Was so niedergeschrieben eher nach einer psychischen Störung klingt, ist eigentlich ein Verhalten, dass wir alle in uns haben. Diese Neugier danach, wie andere Leben, wie sie ihre Wohnung eingerichtet haben und was ihr Leben bestimmt, davon kann sich wohl niemand freisprechen.
Wir selbst glauben ja ohnehin immer, dass unsere Probleme die größten sind und all das, was wir so machen, mitunter das Wichtigste auf der Welt ist. Völlig normal, wir kennen ja nur unser Leben, täglichen Sorgen und Nöte. Da ist so ein kleiner Einblick in die „fremde Welt“ der anderen eigentlich ganz erfrischend, mindestens interessant.
Und wenn man dann an der Haltestelle steht und schaut, wie andere in ihrer Wohnung wuseln, vielleicht gerade das Abendessen zubereiten – da steht die eigene Welt kurz still und gebannt beobachtet man das treiben. Genauso ertappe ich mich immer wieder mal, wie ich aus dem Fenster schaue und versuche zu erahnen, was sich die Leute gerade denken, die auf der Straße vorbeilaufen.
Der kleine Kurzfilm von Jason Allen haut in genau diese Kerbe, zeigt er uns doch in kleinen Zeitrafferaufnahmen genau diese Momente durchs Fenster und einen kleinen Miniausschnitt aus dem Leben der Anderen:
An open window becomes an invitation to look inside—but who is watching? In the digital world, our private lives are being shared with others, and it’s not always being shared voluntarily.
Windows provide a metaphor for the screens we use to observe others.
Übrigens auch ein guter Grund, um mal über die Anschaffung von Gardinen, Rollos und/oder Plissees nachzudenken. Da fällt mir ein, dass unsere noch in der Küche angebracht werden müssen.
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