Der Schneekönig: Wie wurde Ronald Miehling zum Drogenboss in Hamburg - Was is hier eigentlich los

Der Schneekönig: Wie wurde Ronald Miehling zum Drogenboss in Hamburg

Der Schneekönig: Wie wurde Ronald Miehling zum Drogenboss in Hamburg | Menschen | Was is hier eigentlich los?

Gestern bereits versprochen, heute direkt geliefert: Eine Doku, die sich mal nicht im Corona und Co. dreht, wenngleich die aktuelle Situation einen Anteil hat, dass wir Zuhause die eine oder andere Doku mehr schauen. So hab ich mich am Wochenende mal hingesetzt und bin die eine oder andere Mediathek abgegrast, um ein bisschen Futter zu finden, dass wir uns einverleiben können, wenn wir am Wochenende mit den Lokalnachrichten durch sind, aber noch Kaffee in der Tasse ist.

Eine dieser Dokus ist die nachfolgende über Ronald Miehling, von dem zumindest wir bis zum Wochenende nichts gehört haben. Was insofern spannend ist, als dass Miehling zwischenzeitlich DER Drogenboss s war – wenig verwunderlich bei dem Titel, haben wir doch mit Schnee in eher selten Bekanntschaft.

Spannend dabei ist nicht nur der Werdegang Miehlings, der hier natürlich stark verkürzt dargestellt wird, sondern vor allem auch die Wiedersehen mit alten Weggefährten, was die so zu berichten und welche klugen Ratschläge sie im Nachhinein zu geben haben.

Ebenso natürlich, was Miehling rückblickend selbst zu seiner Karriere sagt und welche Zukunftspläne er hat. Um es direkt mal zusammen zu fassen: Es gibt viele Gründe, warum Klischees bis heute aufrecht erhalten werden können.

Dennoch, wie so oft bei Dokus vom NRD: Absolut sehenswert.

Ronald Miehling, genannt “Blacky”, war der “Schneekönig”, einer der größten Kokainhändler s. Mit 17 entscheidet er sich ganz bewusst für eine Karriere als Krimineller, wird Zuhälter, Geldeintreiber, Drogenhändler. “Ich bin kriminell geworden, weil ich es so wollte, weil ich ein Abenteuer gesucht hab”, sagt er mit über 60 Jahren.

Ende der 1980er-Jahre versorgt Miehling s Schickeria mit Kokain, handelt mit den kolumbianischen Drogenkartellen. Seine Welt teilt sich in zwei Hälften. In einer gibt es Geld, schnelle Autos und Frauen. In der anderen lauern Folter, Tod und Freiheitsentzug. Blacky wird reich. Für ein Vollbad gießt er 400 Flaschen Champagner in die Wanne. Sein wichtigster holländischer Partner wird bei lebendigem Leib mit Benzin übergossen und in Brand gesetzt.

Miehlings Geschäfte laufen lange gut. Doch die Polizei kommt ihm auf die Spur. Zwölf Einsatzwagen jagen Miehling. Die Polizei fährt BMW und Opel, Miehling einen Mercedes 500 SL. Er flieht nach Kolumbien, wird erst zwei Jahre später in Venezuela gefasst. Ronald Miehlings Vater war Polizist. Der Sohn saß fast 30 Jahre seines Lebens im Gefängnis: “Mein Vater hat immer gesagt: Es ist dein Leben, und wenn du jetzt in diese Richtung gehst, dann wirst du auch irgendwann dafür bezahlen. Mit diesem Wissen habe ich es auch gemacht und ich habe auch dafür bezahlt.”

Auf seinen Freigängen trifft Miehling alte kriminelle Freunde, besucht Kurse der Agentur für Arbeit und versucht sich auf das Leben nach dem Gefängnis vorzubereiten: Wenn er jetzt noch ein einziges Mal kriminell wird, droht ihm lebenslange Haft.

Offen erzählt Miehling von seinem Leben als Drogenboss. Die Berichte der Mutter, der Freunde, ehemaliger Partner, der LKA- und BKA-Beamten, die ihn verfolgt und geschnappt haben, ergänzen Miehlings Erzählungen und verdichten sie zum einem Einblick in eine Welt, von der man sonst nur aus den Schlagzeilen erfährt.

Ein Jahr lang haben die Autoren Johannes Edelhoff und Timo Großpietsch Ronald Miehling während seines offenen Vollzugs mit der Kamera begleitet. Der Dokumentarfilm gibt eine Innensicht einer Welt, die man vielleicht ahnen kann, so aber nicht für möglich halten würde.

“Der Schneekönig” ist eine Entdeckungsreise durch die Heimat von “Blacky”, die er sich auf verschiedenen Freigängen aus dem Knast selbst wieder erschließt, das Psychogramm einer Verbrecherkarriere, ein ungeschminkter Blick in das Leben eines Mannes, der von seinen kriminellen Taten keinen Abstand nimmt und nichts bereut.

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Über Martin

Technikbegeistert und immer auf der Suche nach spannenden, beeindruckenden und/oder lustigen Themen schreibt Martin neben seinem Hauptberuf täglich mehrere Artikel für wihel.de. Oder wie er es beschreibt: Andere teilen ihre Internetperlen lediglich mit ihren Freunden, wir teilen Sie mit allen, die es interessiert.

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