Einem Koch 30 Minuten über die Schulter geschaut
Lieblingsthema Kochen. Wer mich kennt, weiß: Das ist nicht selten der Witz des Jahres, weil ich Kochen … nur wenig spaßig finde und ich werd auch nicht müde, immer wieder zu erklären, dass das vor allem an dem Zeitinvest und dem Ertrag liegt. Klar, wenn das alles so richtig lecker ist, ist das nicht zu verachten, aber diese ganze Vorbereitung und das Putzen danach … das ist es einfach so gut wie nie wert, zumindest wenn es mich betrifft. Was nicht heißt, dass ich da nicht auch mal mithelfe, aber ich kann dabei einfach keine Freude empfinden.
Umso dankbarer bin ich für all diejenigen, die sich eine Kochausbildung antun und es sich zur Aufgabe machen, all diesen Idioten wie mir einfach einen Großteil der Arbeit abzunehmen. Ja, da schwingt sogar Bewunderung mit, vor allem aber weil so eine Kochausbildung alles andere als einfach ist. Denn wie beim Bund herrscht nicht selten in der Küche ein rauer Umgangston. Keine Ahnung, warum sich das nach wie vor durchsetzt, aber dieses „ich hatte es schwer, also müssen es auch meine Schüler schwer haben“ scheint genauso stark zu sein, wie es dumm ist.
Dazu dieser dauerhafte Zeitdruck, weil nicht nur Gäste auf ihr Essen warten, sondern so manche Mahlzeit selbst sehr undankbar ist, wenn das richtige Timing nicht stimmt. Und das dann auch noch alles gleichzeitig fertig haben zu wollen … sagte ich schon, dass ich dabei keine Freude empfinde? Falls nicht: ich empfinde keine Freude dabei!
Aber es muss ja nicht jeder so ticken wie ich gehen richtig in diesem Job auf. Ich glaube sogar, dass man es als Koch sogar auf ein Level schaffen kann, in der Menschlichkeit zu- und vor allem Stress abnimmt, sofern man denn den richtigen Arbeitgeber findet oder sich seinen Arbeitsplatz selbst gestaltet.
Nachfolgend nun aber erstmal 30 Minuten „als Koch“ in einem der angesagtesten Restaurants in London, dem Fallow:
Nach Spaß und Freude sah das aber ehrlich gesagt auch nicht aus.
[via]
3 Kommentare
Ping- & Trackbacks